Donnerstag, 17. März 2011

Bericht 45

Bericht 45 (14.12-21.12.2010)

Dann war ich also auf dem Weg nach Österreich...
Da ich die Nachtfahrt über schlafen wollte war ich ziemlich Glücklich darüber, in einem Wagon mit Abteilen, meinen Sitzplatz zu haben. So verstaute ich meine Habseligkeiten im Abteil und freute mich schon darauf die nächsten 8 Stunden in aller Ruhe schlafen zu können...
Doch leider wurde die Ruhe noch bevor der Zug losfuhr gestört, zu mir in die Kabine gesellten sich 4 Italiener welche sich nicht gerade leise miteinander unterhielten. Da ich schlafen wollte und sowieso nichts von ihrem Gespräch verstand steckte ich mir meinen Gehörschutz in die Ohren und versuchte in ruhe zu schlafen... Doch irgendwie wurde der Geräuschpegel mit Gehörschutz nicht gerade leiser. Es kam mir eher so vor, als ob sie ihre Gesprächslautstärke anhoben damit ich auch an der Unterhaltung Teil haben konnte! Als ich mich dann langsam an die Lautstärke gewöhnt hatte und nicht mehr ans schlafen dachte, wurde meine Geduld belohnt... So Verliesen, etwa halbe Stunde nach der Abfahrt, die vier das Abteil und ich konnte mich in aller Ruhe dort breit machen...
So wurde ich erst wieder von einer Deutschen Stimme geweckt, welche mir erklärte, dass ich doch den Wagen wechseln sollte, da dieser defekt war. Der Schaffner kam mir gerade gelegen, so konnte ich ihn Fragen, ob der Zug wie von mir angenommen in Amstetten halten würde, was dieser nur bestätigte!
So kamen wir keine Stunde später in Amstetten an, wo ich eine Kleinigkeit zu Frühstück aß und um mich dann auf den Weg in die Stadt zu machen, welche durch das Schmieden unter dem Immateriellen Weltkulturerbe der Unesco steht.
So Verlies ich den Bahnhof, wo vor dem Eingang, ein Getränkelieferant einen Automaten befüllte, da ich hoffte, dass dieser sich hier gut auskennen müsse und vielleicht sogar noch nach Ybbsitz fahren würde, fragte ich ihn nach dem Weg in das Schmiedezentrum. Doch leider konnte er mir nicht wie ich es mir erhofft hatte, den genauen Weg erklären, allerdings fragte er mich ob er mir nicht irgendwie anderweitig Helfen könne oder ob ich Durst hätte...
Und so ging ich die Reise weiter, bepackt mit 2 Flaschen Limo. Ich war ziemlich froh endlich in Österreich zu sein und wieder in meiner Muttersprache mit jedem sprechen zu können...
Zu Fuß und per Autostopp, ging es dann weiter ins Schmiedezentrum... wobei ich sagen muss, dass ich selten länger, als 3 oder 4 Autos, warten musste bis mich jemand mitnahm, und so kam ich Teils zu Fuß teils per Anhalter sehr gut vorwärts und brauchte für die gut 34km etwa 2 Stunden.
Die letzten Kilometer nach Ybbsitz brachte mich ein Ehepaar, welches mir erklärte, dass sie sich sehr auf den Weihnachtsmarkt und das Weihnachtsschmieden am Wochenende freuten.
Dort angekommen atmete ich erst mal tief durch und ging auf dem direkten Weg ins Ferum, ein Schmiedemuseum in welchem Erika arbeitet, bei welcher ich schon letztes Jahr, mit meiner damaligen Freundin, im Gästehaus geschlafen hatte.
So war sie ziemlich überrascht, dass ich bereits hier angekommen war doch auch ziemlich froh, dass mir auf dem Weg nichts passiert ist. Sie gab mir zum aufwärmen einen Tee und während ich diesen schlürfte kam auch schon der Bürgermeister welcher sich freute, dass ich hier gut angekommen war... so unterhielt ich mich noch ein wenig mit diesem bis Thomas ein Schmied aus Ybbsitz auch zufällig im Museum vorbei kam. Dieser nahm mich, auf einen Sprung, in seine Schmiede mit, da ich diese im vorigen Jahr leider nicht bewundern konnte.
Nachdem wir wieder zurück im Ferum waren merkte ich, dass mir die letzten Tage doch ziemlich in den Knochen lagen und so kam es mir gerade gelegen, dass Erika sagte, dass Georg, ihr Mann, gerade Daheim sein müsse um Essen zu kochen. So ging ich nach Hause zu den beiden und konnt mit Georg zu Mittag essen.
Danach brachte ich meine Habseligkeiten ins Gästehaus, und wollte mich eigentlich nur kurz aufs Bett legen, doch da schlief ich auch schon ein!

Am nächsten Morgen wurde ich von Erika geweckt, welche zu mir sagte, dass der Herr Bürgermeister schon bei ihr angerufen hatte und fragte ob ich, wie ich Gestern mit ihm ausgemacht hatte etwas helfen könne die Schmiedeweihnacht vorzubereiten...
Und so stand ich gut eine Stunde später im Museum und tauschte dort die Lampen aus.
Die restlichen Tage half ich auf der Gemeinde, wo ich besser nicht hätte aufgenommen werden können, Kabel für die Stromversorgung vorzubereiten und half mit die Verkaufsstände aufzubauen...
Am Donnerstag kam dann auch der Tag an den ich die letzten Tage nicht gerne denken wollte, da ich Geburtstag hatte... Doch so schlimm wie ich es mir immer ausgemalt hatte war es gar nicht, ganz im Gegenteil es war sogar ganz lustig. Erika hatte mir als Überraschung eine super leckere Schockladentorte gebacken und ich konnte am Abend, so fern der Heimat, mit den beiden noch ein wenig meinen Geburtstag feiern und den Kuchen genießen! :D
Als wir am Freitag die Stände fertig aufgestellt hatten, hatte ich bis zum Abend Pause, in der ich mich ein wenig ausruhte und mir Zigaretten kaufte. Als ich aus dem Tabakladen wieder raus kam war die Überraschung groß, da gerade mein bester Freund Addur auf dem Marktplatz in Ybbsitz einfuhr... So lief ich zu ihm und zeigte ihm kurz den Weg zu Erika und Georg.
Doch viel Zeit zum Willkommen heißen hatte ich nicht, da ich schon wieder runter musste um bei den Schmiedeständen zu helfen...
Auch Addur kam kurz darauf runter und half mit die Überdachungen aufzustellen. Es war ziemich lustig mal wieder mit ihm zu arbeiten, schließlich war es jetzt schon über ein halbes Jahr her, dass wir uns das letzte mal gesehen hatten.
Als die Schmiedestände aufgestellt waren und jeder zufrieden war, dass „alles“ für den Morgigen Tag vorbereitet war lud der Herr Bürgermeister, alle Helfer auf ein Bier ein... Und so konnte ich mit Addur nachträglich auf meinen Geburtstag und auf unser Zusammentreffen anstoßen.
Am Abend gingen wir beide, dann doch etwas angeheitert, das Projekt durch welches ich in Barcelona für das Thema „Klingende Weihnacht“ vorbereitet hatte und ich konnte das Werkzeug durchsehen welches Addur, aus unserer kleinen Schmiede am Bach in Deutschland, mitgebracht hatte...
Am nächsten Morgen stand für uns beide ein straffes Programm an, so standen wir früh auf, ich zeigte Addur das Museum von welchem er sehr begeistert schien und wir sahen uns noch kurz auf dem Weihnachtsmarkt um. Danach hieß es schnell Mittagessen und kurz darauf waren wir schon wieder auf dem Weg zu den Schmiedeständen. Wie schon im letzten Jahr bereut hatte, das ich kein kleines Wägelchen dabei hatte, in welchen man die doch nicht leichten Hämmer und das Material verstauen hätte können, bereute ich es auch dieses Jahr, so mussten wir alles vom Haus auf den Marktplatz schleppen...
Kaum dort angekommen konnten wir etwas verfrüht zum Schmieden beginnen...
Die Arbeit lief gut und wir beide kamen gut voran. Doch leider blieb uns kaum Zeit mit den Leuten zu sprechen von denen wir umzingelt schienen und welche viele Bilder von uns machten.
Als wir nach etwas über 3 Stunden mit dem Projekt fertig waren, konnten wir gemächlich mit unserem Tempo runter fahren. So tranken wir ein paar Becher Glühmost und sahen den anderen beim Schmieden zu...
Am Abend entdeckten wir an den Schmiedeständen, Michl und Christl aus München. mit welchen wir dann noch ein bisschen was tranken...
Als das Schauschmieden, in der Dunkelheit, langsam ein Ende fand gingen wir gemeinsam ins Schützenhaus, in dem die über 60 Schmiede aus 11 Nationen zum Essen eingeladen waren.
Nach dem Essen hieß es dann für die Schmiede ran an den Schießstand, so durfte jeder Schmied einen Schuss auf die speziell für die Schmiedeweihnacht gemalte Zielscheibe abfeuern und sich aussuchen ob er den das Glühende Eisen den Schmied, den Hammer oder etwas anderes abschießen wollte...
Nach dem Schießen gaben alle Schmiede noch mal ihr bestes um die Bierfässer zu leeren und dann ging es weiter ins Gasthaus wo eine kleine Band aufspielte und wir noch jede menge Gaudi hatten... Das Ende vom Lied war dann, dass ich um etwa 4 oder 5 Uhr ins Bett viel und mein Wecker keine 4 Stunden Später wieder an meinen schweren Kopf klopfte.
Nach dem Frühstück ging, unser straffer Zeitplan weiter, schließlich wollte ich Addur „alles“ in Ybbsitz zeigen... so gings Quer über den Markt hoch in den Eibl Hammer und und und..

Da Addur am Montag zu arbeiten hatte, musste er schon um 16 Uhr von hier aufbrechen, so kaufte ich auf dem Weihnachtsmarkt noch ein paar kleine Weihnachtsgeschenke für die Heimat und musste mich wenig später schon wieder von ihm verabschieden.
Da Addur mitbekommen hatte, dass ich ziemliche Probleme mit meiner „Tasche“ hatte überließ er mir noch seinen Rucksack und verließ mich dann mit vielen Grüßen in die Heimat!
Um noch die Siegesehrung zu sehen ging ich zurück zu den Schmiedständen und half dort Thomas, einen Widderkopf auszuschmieden...
Allerdings bekam ich hier von der Siegesehrung nicht all zu viel mit und erst nachdem Michl an mir vorbeilief, konnte ich erfahren, dass Addur und ich den Ersten Platz für unseren „Windengel“ bekommen hatten, doch leider konnte niemand mich oder Addur ausfindig machen, damit wir den Preis entgegennehmen konnten.
Etwas schade fand ich es schon, dass ich die Siegesehrung verpasst hatte doch war ich ziemlich Glücklich, dass Addur und ich so gut Platziert wurden... So ging ich noch mit Michl und den Münchnern etwas Essen, da diese sich auch auf den Heimweg machen wollten. Und suchte danach den Herrn Bürgermeister ;-), welcher nicht so ganz Glücklich darüber war, dass ich am Abend nicht zu finden war... Doch vergaßen wir dies nach paar Gläsern Glühmost schnell.
Nachdem wir auch den letzten Glühmost auf dem Weihnachtsmarkt getrunken hatten, gingen wir beide noch gemeinsam ins Gasthaus wo wir auf Sven Bauer, Christine Habermann, Pavel und ein paar Ukrainer, und und und trafen...

Am Montag half ich mit, den Weihnachtsmarkt mit abzubauen und genoss meinen letzten Abend im Schmiedezentrum, mit meinen „Kollegen“ von der Gemeinde...
So Verabschiedete ich mich am Dienstag Morgen noch von allen im Rathaus und besonders bei Erika und Georg und Verlies Ybbsitz, mit meinem neuen Rucksack, in Richtung Kärnten! Doch das ist eine andere Geschichte!
hoffe euch hat der Bericht gefalln!
Viele Grüße an alle Leser!
Stück davon
Euer Peter


Und hier gibts noch ein paar Bilder von Vasyl und Gerhard Fallmann






Und hier noch die Bilder, die ich auf der Schmiedeweihnacht gemacht hab



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