Montag, 23. August 2010

Bericht Nummer 17… etwas spät aber doch noch da! ;-)

Bericht Nr. 17 Donnerstag 19.August.2010
 
Endlich komm ich mal wieder dazu was zu schreiben... Das Wochenende und die Woche waren total stressig und ziemlich crazy und ich brauchte ein paar Tage um mich hier wieder etwas einzufinden! Deswegen hab ich es auch nicht geschafft bisher etwas online zu bringen!

Ich sitz grad neben John im Auto und wir fahrn auf eine etwa eine Stunde entfernte Baustelle um ein Treppengeländer einzubauen! Ja und ich tipp grad den Bericht für euch, ich kann euch sagen es is nicht so leicht auf den Irischen Landstraßen etwas am PC zu schreiben, ich glaub ihr merkt schon das ich der Arbeit ziemlich hinterher bin... Aber warum das so ist könnt ihr ja selbst gleich lesen!

Also was war letzte Woche in der Schmiede so los?
Ich hab euch ja letzte Woche schon erzählt das ich für John ein Tor angefangen habe!

Ne ganz simple Arbeit einfach n paar Spitzen ausschmieden das ganze Ding zusammen brutzeln und feddich! ;) nach etwas zweieinhalb Tagen war es dann auch fertig und ging zum verzinken!

Ja und was hab ich sonst so getrieben? Die restliche Zeit hab ich damit verbracht 2 Würfel aus Kupferblech anzufertigen! Ich musste also das erste mal in meinem Leben Kupfer schweißen... und ich muss sagen ich würds nicht jeden Tag machen wollen!

Was ist der unterschied beim Schweißen von Stahl und Kupfer? Da Kupfer einen so tollen Wärmeleitwert hat bringt man keine Hitze ins Material und schafft es nicht ein Schmelzbad entstehen zu lassen deswegen muss man das Stück welches man Schweißen will zuvor anwärmen um eine gewisse Grund wärme im Material zu haben, ich hoff das hat jeder verstanden ja und dann ist dann schon das nächste Problem, man kann die Teile nur noch mit der Zange bewegen und da von Johns WIG Schweißgerät auch noch der Hotstart kaputt ist muss man die Teile auch noch berühren um einen Lichtbogen zu bekommen, was mit sich bringt das man die Stücke meistens verschiebt! Is ne ganz entspannende Arbeit kann ich euch sagen, wollte das Schweißgerät 4 mal aus der Schmiede werfen! (Ich wills soweit beim Fachlichen belassen, sonst wird der Bericht noch länger) Ich hab die Würfel ja soweit auch ganz gut hinbekommen...

Am Freitag hab ich nen halben Tag mit den Würfeln verbracht um danach noch schnell n Kettensegenstachel zu schweißen, leider kam ich nicht mehr dazu das Ding zu schleifen da wir nach Limerick aufbrechen mussten!

Kurz geduscht und frisch rasiert ging es auch schon los! Nicht direkt nach Limerick sondern nach Ballylanders eine Kleinstadt davor... John hatte meinen Schlafsack und mein Zelt bei sich im Auto was sich für mich ziemlich gut traf da ich so weniger Gewicht auf dem Moped hatte, was das fahren von langen Strecken ungemein erleichtert!

Nach einer etwa 5 Stündigen fahrt kam ich gut gelaunt und voller Spannung in Ballylanders an... als ich am Abend in die Stadt einfuhr wurde ich auch schon auf einen Parkplatz rausgewunken und ich konnte erkennen das hier das Schmiedetreffen stattfinden wird! Die Person die mich rausgewunken hatte erklärte mir das sie schon auf mich warteten und John auch vor etwa 5 Minuten hier eingetroffen ist!

Ich drehte mir erst mal ne Zigarette und unterhielt mich ein wenig mit ein paar Schmieden, um zu merken das die hier die gleichen Witze verstehen und genauso lustig drauf sind wie die Jungs am Kontinent nur ein oder zwei warn dabei die nicht wirklich mit mir reden wollten!

Ich machte mir deswegen aber keinen Kopf, ich mein wir wissen ja alle das so was manchmal n bissl Zeit braucht! So wartete ich dort etwa eine halbe Stunde oder Stunde auf John und Lauren und half ein wenig die Schmiedefeuer aufzustellen...

Als die beiden eintrafen war es bereits dunkel und die restlichen Schmiede beschlossen Feierabend zu machen! Wir schlossen also unseren Schmiedeplatz ab und Erik zeigte uns unser Haus für die Nacht!

Das Haus war Teil eines Altenheims und der Idealfall um bei einem Schmiedetreffen zu kampieren, es war ziemlich spartanisch Eingericht dafür aber auch ziemlich modern was einige von uns noch zu spüren bekamen!

Nachdem wir unsere Betten gefunden hatten ging es auch schon los in eins der Städtischen Pubs um dort die restlichen Schmiede zu treffen! Der Abend bzw. die Nacht dort war Ziemlich lustig und auch ziemlich lang so verließen wir die Kneipe um etwa 3 Uhr, als bereits kein Bier mehr ausgeschenkt wurde! ;-)

Da ich vergessen hatte meinen Wecker zu stellen begann der nächste Tag für mich gegen 9 Uhr...

Nach dem wir unten am Schmiedeplatz ankamen war die meiste Arbeit schon erledigt, die Zelte standen und die Feuer waren soweit um verkabelt zu werden, was nicht allein daran lag das die Schmiede gestern ziemlich lang arbeiteten, nein sie fingen am Samstag schon um 6 Uhr Morgens an alles fertig zu stellen! Als ich mich etwas umsah entdeckte ich auch eine Persönlichkeit auf die ich hier schon gewartet hatte, Peter Elgaß vom Schmiedemagazin Hephaistos, für welches ich auch von meiner „modernen“Wanderschaft Berichte! Ich war mir nicht sicher ob er mich noch kennen würde, da wir uns zu Letzt in Stia auf der Weltmeisterschaft getroffen hatten und dort auch nicht viele Worte miteinander wechselten, aber ich ließ das ganze mal auf mich zu kommen und dachte mir er wird schon wissen das ich Deutsch spreche schließlich renn ich hier ja auch in meinen Zunft Klamotten rum! Trotz alledem sprach ich mit ihm erst mal Englisch ;-)! Nach ein paar Minuten musste ich weg da das Frühstück fertig war!

Zum Frühstücken waren wir im Gestrigen Pub geladen, welches sich am Morgen, für uns von einer ganz anderen Seite zeigte, ganz ohne Betrunkene und vor allem ohne Bier ;-), wir genossen das wirklich große Irische Frühstück und ratschten ein wenig darüber ob wir das Projekt welches für das Wochenende anstand bewältigen könnten.

Die 20 Schmiede von welchen, am Samstagmorgen noch nicht alle erschienen waren hatten sich zum Ziel gesetzt 2 Bänke für einen neuen Park für Ballylanders zu schmieden, eine Art Dankeschön dafür das wir hier das Schmiedetreffen abhalten durften und das wir Schlafplätze, Essen und Trinken von der Stadt gestellt bekamen!

- Zurück bei den Ambossen und Schmiedefeuern trafen wir auch die Schmiede an welche am Morgen zugereist waren. So konnte damit begonnen werden uns das Anstehende Projekt zu erklären... Wir wurden in 6 Gruppen aufgeteilt und jede der Gruppen sollte 2 Beine für eine Bank schmieden das heißt etwa 3 Schmiede pro Gruppe... John und mein erster Gedanke war, oh Gott 20 verschiedene Schmiede 20 Möglichkeiten ein Bein zu machen das wird am Ende niemals zusammenpassen!

Nach der Besprechung suchten sich John und ich noch ein Feuer und einen Amboss.

Dennoch konnten wir aus bisher ungeklärten gründen nicht mit dem Arbeiten anfangen... und ich nutzte die Zeit und ging noch mal zu Peter, welcher immer noch im glauben war das ich kein Deutsch spreche. So wechselte ich noch ein paar Worte mit ihm bis ich ihm sagte, „we can talk german with each other!“ Es brauchte eine Weile bis er das verstand aber sein Blick war köstlich ;-) Mit den Worten „Du Lump“ verpasste er mir einen Schlag auf die Schulter! ;-)

Jaaaa... und jetzt wusste er auch wer ich bin :-) und er erzählte mir das er ja meine Berichte gelesen hatte aber er Anfangs mit meinem Gesicht nichts anfangen konnte! (ich kann ihn da glaub ich auch verstehen als ich gestern Lauren die Bilder von Zuhause zeigte erkannte sie mich auch nicht auf meinen Bildern wieder, ich schau im Zivilen Leben glaub ich doch n bissl anders aus! :D ) Für mich war die ganze Situation ziemlich lustig da ich nie dachte einem Deutschen den Anschein zu vermitteln das ich aus Irland komme, das heißt mein Englisch is seit meiner Anreise doch n bissl besser geworden, aber nur n bissl ;-) !

Ich unterhielt mich mit Peter ein wenig über das Treffen und über die Irische Art den Tag zu beginnen, schließlich hatte ich noch nichts zu tun. Wir kamen auch darauf zu sprechen, das es ein ziemlich großes Projekt für das erste große Schmiedetreffen der IABA (Irish Artist Blacksmith Asosiation) sei...

Kurzer Break hier für die Nichtschmiede unter euch. Eine Bank mit jeweils 6 Beinen zu schmieden ist an sich schon eine ziemlich schwierige Angelegenheit... da man ja nicht will das das ganze Ding Wackelt und vor allem das alles richtig ausgerichtet ist, fertigt man das ganze dann noch auf 6 Unterschiedliche arten an ist das ungefähr so, als ob man sein Auto von einem Blinden welcher von einem Sehenden Rallyfahrer eingewießen wird fahren lässt und Kuplung und Gas werden von von den Chipmunks betätigt! OK vielleicht nicht ganz so Konfus aber trotzdem ne ziemlich schwere Angelegenheit!
Etwa eine halbe Stunde später ging es für die anderen dann endlich los... nur unsere Esse machte noch Probleme, der Lüfter war kaputt.... zu erst versuchten wir ihn zu reparieren was aber nicht funktionierte bis wir ihn letztendlich austauschten... nach einer weiteren halben Stunde werkeln, konnten auch wir unser Feuer anschüren!

Um etwas schneller voran zu kommen machte John und Ich jeweils ein Bein...

nachdem John den Fuß für die Bank zur Hälfte abgesetzt hatte kam Joe in unsere Gruppe hinzu John übergab ihm seine Arbeit und agierte von nun an mehr oder weniger als Gehilfe für uns, na ja es sah mehr so aus als ob er unser Kappo war ;-) ! Ich kam mit dem Teil gut voran und hatte auch eine absolut saubere Stauchung, doch als ich mich über den ersten Bogen machte merkte ich das ich ziemlich stark vom Musterstück abwich und versuchte das ganze so weit es ging wieder zu richten... wobei ich die Stauchung etwas versaute, mein Gedanke war erst mal „das kannst du ja später noch richten wenn du Zeit dafür hast!“ So verging dann auch die Zeit und wir machten Mittag... zum Mittagessen gab es viel Salat mit 2 Scheiben Wurst,n bissl Komisches Mittagessen für nen Schmied ?!...

Doch die Zeit nach dem Mittagessen entpuppte sich für mich als absolut genial mein Hammer machte was ich wollte und wir kamen mit den beiden Werkstücken super voran... Beim Lochen halfen wir uns gegenseitig und arbeiteten zu dritt an einem Stück, was auch durch das Gewicht der Beine Nötig war! So wurde ich auch ziemlich schnell mit dem Oberteil des Beins fertig und hatte noch genügend Zeit um die untere Stauchung zu richten... als das ganze fertig war war ich auch ziemlich zufrieden mit meiner Arbeit... da sie exakt mit dem Muster übereinstimmte!




Über den Tag verteilt und besonders am Abend hatte ich Zeit den Anderen Schmieden ein wenig über die Schulter zu schauen, es war wirklich erstaunlich nicht ein Schmied hier machte etwas auf dem selben weg wie der andere ;-)!
So verging dann auch der Tag am Feuer... Am Abend mussten Joes und mein Werkstück noch mal erwärmt werden da wir uns mit der größte einer Lochung vertan hatten was aber kein großes Problem darstellte und in gut 15 Minuten gerichtet war!

Am Abend stellte sich für Lauren, John und mich heraus das wir 3 neue Gäste in unserem Haus haben würden darunter Joe mein Schmiedekammerad und Mike ein anfangs ziemlich ruhiger Geselle... Da in unserer „Luxusvilla“ das Wasser ausgefallen war konnten wir uns an diesem Abend nicht duschen was uns aber nach ein paar Guinness auch nicht mehr stört!

Der Abend im Pub war total lustig!

Da jeder mit seiner Arbeit Fertig war, war auch ein wenig die morgendliche Anspannung raus, für den nächsten Tag hieß es „nur“ noch zusammenstecken und das ganze vernieten!

Als wir das Pub verliesen wollte ich mich kurz vor dem Schlafen gehen noch erleichtern und stolperte Mike hinterher welcher in Richtung Gebüsch ging... ich merkte aber ziemlich schnell das er in Richtung Musik stolperte und so schwang er sich auch schon über den ersten Zaun, ich hinterher! Ich dachte mir „der is so betrunken den kannst jetzt net alleine rum laufen lassen!“ So rannte ich ihm dann Querfeldein hinterher bis wir in einem vollgestopften Zelt ankamen... Wo wir dann auch noch für etwa eine Halbe Stunde Musik hatten! ;-)

Ich weiß nicht mehr genau wann ich in dieser Nacht in mein Bett gekommen bin Joe erklärte mir am nächsten Tag „es war ca.4 Uhr...“

…um 7 Uhr wurde ich dann auch das erste mal geweckt, Joe machte sich auf, zum Treffen... ich haute mich noch mal für ne Stunde aufs Ohr um dann um halb 9 auch bei den Ambossen zu erscheinen! Dort angekommen hatte ich einen ziemlich ruhigen morgen ich unterhielt mich viel und vertrödelte ein bisschen die Zeit bis zum Frühstück!

(Ich spar mir jetzt vom Frühstück zu erzählen)

Nach dem Frühstück Setzten wir noch die Rundeisen für die Bänke (Querstreben) ab, damit war unser Soll auch erfühlt!

Da die Beine für die Bänke größtenteils fertig waren und mit den Nieten nicht alle Schmiede beschäftigt werden konnten fingen wir n bisschen an, rumzuspielen und machten ein paar Blätter für die Kinder, ich versuchte mich auch mal wieder ein wenig im Feuerschweißen

und siehe da es klappte ganz gut!
Das Ergebnis war ein kleiner Feuerspieß, nichts außergewöhnliches!


Ab und an half ich auch beim Nieten, rund 6 Leute mussten die Bank auf dem Amboss halten damit 3 Mann die Nieten rein haun konnten!...

Gegen Abend war dann auch die Zweite Bank soweit fertig wir mussten nur noch die großen Nieten verklopfen und ich hatte auch die Ehre eine der letzten reinzuhämmern :-)

(Bevor ich es vergesse zu sagen die Bänke passten super zusammen nichts Wackelte und selbst auf dem graden Boden kippelten sie kein bisschen ;-) )

In dieser Zeit verabschiedete sich John und Lauren von mir da sie sich auf den Weg zurück nach Ballina machen wollten, John wollte ja Montags arbeiten!

Meiner einer aber blieb mit ein paar Schmieden noch die Nacht über in Ballylanders, was sich für mich gut traf da ich am Montag Morgen Mark Keeling in West Cork besuchen wollte!Nachdem ich das Haus gewechselt hatte, um nicht so alleine zu sein ;-) Machte ich mich mit Tom, einen angehenden Schmied aus England, und Donnacha, einem Künstler aus Galway, auf den Weg ins Pub... ich erzählte ihnen dort von der Riesen Party in dem Zelt und beide waren ziemlich schnell der Meinung das wir da hin müssten, gesagt getan leerten wir unser Bier und machten uns auf den Weg dort hin! Wir stellten fest das man bis 11 Uhr umsonst in das Zelt kam und nach 11 Uhr musste man dafür zahlen! Es war 20 Minuten vor 11 ;-) Glücklich wie wir waren stolperten wir auch in das Zelt, um dort zu merken, das es leer war! Hmmm... toll was nun? Schnell zurück ins Pub noch ein Bier und wieder zurück ins Zelt ein eng gestrickter Zeitplan und wir schafften es auch fast Pünktlich zurück, doch kamen wir 5 Minuten zu spät, die Kasse war bereits geöffnet :( Da wir aber die lustigen Schmiede waren durften wir „ausnahmsweise“ umsonst rein! ;-)

So langsam füllte sich auch das Zelt und wir hatten ziemlich viel gaudie, was auch daran lag das uns die Leute hier wie Rockstars behandelten, ständig wollte jemand mit uns Fotografiert werden und ständig wurden wir angesprochen, war schon ne geile Situation!

Damit ich mich nicht die ganze Zeit wie ein Fremder fühlen musste dachten sich die beiden, sie stellen sich mit mir gleich und Tom stellte einen Franzosen dar, die meiste Zeit auch mit meinem Hut, und Donnacha einen Dänen, er trieb das ganze dann soweit auf die spitze, dass er ein Mädel fragte wo die Toiletten sind (wir standen in diesem Augenblick direkt vor den Dixi Klos), sie erklärte ihm, da drüben in den Boxen, er sagte das sind keine Toiletten und sie solle ihn doch nicht auf den Arm nehmen, das ganze ging dann soweit bis sie in dem Dixi Klo stand und für ihn auf den Klodeckel deutete, ich glaub sie hätte es ihm auch am liebsten noch gezeigt! ;-)

Ja alles in allem war es schon ein ziemlich lustiger Abend, mir wurde zwar mindestens 20 mal mein Hut geklaut aber wir eroberten ihn jedes mal wieder!

Um so härter aber war der nächste morgen... Um 8 Uhr morgens wurde ich nach ein paar Stunden Schlaf von Steven geweckt welcher mich fragte ob ich nicht früh raus wollte um zu Mark zu fahren, mit ziemlichen Kopfschmerzen gingen wir gemeinsam in den Shop um zu Frühstücken und Kaffee zu tanken!

Nachdem wir gesättigt waren verabschiedeten wir uns noch von einander und fuhren in die entgegengesetzten Richtungen, ich nach Cork und Steven Donacha und Tom nach Galway...

Die Fahrt mit Kopfschmerzen war nicht grade die beste und was das ganze noch ein wenig verstärkte war das mein Navi in Johns Auto war, da ich vergessen hatte es dort wieder rauszuholen! (keine Angst ich hatte nur Kopfweh hatte am Abend zuvor nur 3 Bier getrunken, wusste ja das ich am nächsten Morgen fahren muss ;-) )

Ich fand aber ziemlich schnell meinen Weg in die Gegend um Mark's Schmiede was mich in meiner Situation ziemlich bestärkte...

musste aber über eine Stunde seine Schmiede suchen da ihn in der Umgebung keiner kannte! Ich wollte meine Suche schon aufgeben als ich zufällig in einer Farm Metall liegen sah in meiner Hilflosen Situation dachte ich mir das wird wohl die Schmiede sein, ja und das war sie auch!

Mark der nicht wusste das ich ihn besuchen würde begrüßte mich ziemlich freundlich und fragte mich ob ich der Reisende sei der ihm eine Mail geschrieben hatte... ich bestätigte das und meinte das es schade sei das er keine Arbeit für mich habe aber ob ich nicht trotzdem seine legendäre Schmiede sehen könne...

Er meinte das es überhaupt kein Problem sei und führte mich in die Schmiede!

Dort fand ich mich wieder, mit riesigen Auge, wie ein kleiner Junge im Schlaraffenland!


Man weiß in der Schmiede gar nicht was man zuerst anschauen sollte, Mark hat Unmengen an Maschinen und mindestens 1000 verschiedene Werkzeuge rumstehen! (Die Werkzeuge in der Schmiede sind echt ein Traum für mich...)

Er lies mir ein wenig Zeit um mich in der Schmiede umzusehen und überraschte mich dann noch damit das er im „Keller“ noch eine Werkstatt hat in welcher er ein paar Fräsmaschinen und eine 3 oder 4m Drehbank stehen hat! Und weil das noch nicht genug war, zeigte er mir noch den Holzteil seiner Schmiede, man man wenn ich mich jetzt so an die Schmiede zurückerinnere, das war so ne unglaubliche Werkstatt und vor allem arbeitet er alleine darin... man könnte in der Schmiede mindestens 10 Gesellen beschäftigen!
Er erklärte mir das er schon mit 16 angefangen hat alte Maschinen zu sammeln und wieder herzurichten! Nachdem er in den Staaten arbeitete und sich dort in einer großen Schmiede etwa so fühlte, wie ich mich bei ihm, hat er zu sich selbst gesagt „Das werde ich selbst auch mal haben!“ Und ich sag das jetzt zu euch ich werde auch mal so geile Werkzeuge und gute Maschinen in meiner Schmiede haben wie Mark!



Gemeinsam besuchten wir noch die Schmiede MOJO (die Werkstatt von Moss Joe) zwei Schmiede in der nähe von Mark, wir beide waren ziemlich begeistert von ihrem Workshop da beide erst vor etwa einem Jahr ihre Schmiede eröffnet haben und für die kurze Zeit haben sie eine echt gute Einrichtung!

Aber das Sie uns noch eine alte Mühle hinter der Schmiede zeigen würden hätte keiner von uns Zweien erwartet!

Die Mühle ist etwa 600 Jahre alt und seit 50 Jahren verlassen, doch wenn man in das Gebäude geht fühlt man sich als ob man gerade ein Schiffsfrack öffnet, da alles den Anschein hat als ob man dort bis zum letzten Tag gearbeitet hat und dann der letzte die Türe zugezogen hat um morgen wieder anzufangen... selbst eine Flasche Wasser steht noch auf der Werkbank, alles ist unter einer dicken Staubschicht begraben und die Werkzeuge rosten vor sich hin... doch das Mühlrad ist noch funktionstüchtig und man kann es zu Wasser lassen! Ein gigantisches Erlebnis so was zu sehen, ich habe schon viele alte Gebäude gesehen aber diese Mühle hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck, selbst der Hut des Müllers welchen er an seinem Todestag noch auf hängte, hängt noch an seinem angestammten Platz!

(Die Bilder von der Mühle sind nicht die besten da es so viel zu sehen gab und ich mit dem Fotografieren einfach nicht mehr hinterher kam)

Nach der Mühlen Besichtigung sind Mark und ich erst mal sprachlos zurückgefahren... nach ein paar Minuten fing er aber an sich bei mir zu bedanken und sagte das es auf keinen Fall ein Fehler war, das ich ihn hier her gebracht hatte und ich der erste sei, der ihn seit langer Zeit wieder aus seiner Schmiede lockte!

Es war schon ziemlich spät und auf dem Weg zur Schmiede fing es auch noch an zu regnen... So beschloss ich, auf die Einladung von Mark und seiner Frau, die Nacht in ihrem Haus zu verbringen um nicht in der Nacht zurück nach Ballina zu fahren! Nach einem kurzen Anruf bei John war dies auch geklärt!

Ich hatte noch einen großartigen Abend mit Mark bekam sogar Deutsches Bier und wir unterhielten uns in die Nacht hinein, über das Schmieden und Werkzeuge, eine geile Zeit! Vor dem Schlafen gehen zeigte er mir noch seine Schmiedebücher und ich war mal wieder baff... eins davon drückte er mir auch gleich in die Hand und sagte ich solle es mir doch mal ansehen, so ging ich dann auch schlafen!

Ich glaube nach 5 Stunden Schlaf, bin ich mit den ersten Sonnenstrahlen (etwa 6 Uhr) in Westcork aufgebrochen und bin nach 6 Stunden fahrt bei John in der Schmiede in Kilalla angekommen... Ein bisschen durcheinander und mit einem Kopf voller Ideen, bastelte ich noch ein bisschen an den Würfeln...

ja und jetzt wisst ihr ja was bei mir so los war und versteht auch hoffentlich warum Ich keine Zeit für den Bericht hier hatte ;-) Mein Kopf platzt momentan vor Ideen und ich finde absolut keine Zeit sie aufs Papier zu bringen... ich Schreibe und Zeichne von morgens bis Abends und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht all zu übel das ich n bissl auf mich warten lass!

Ich könnte noch 5 Seiten über das Wochenende schreiben aber ich glaube das es genug ist was ich geschrieben habe und ich hab versucht euch das beste zu erzählen! ;) Ich kann nur sagen, dass das eines der besten Wochenenden auf der Insel war und ich finde es absolut genial so gut in die Irische Schmiedefamilie aufgenommen worden zu sein! DANKE JUNGS!

Grüße von der sonnigen Insel
Stück davon
Euer Peter

Hier die Bilder von der

Irish Artist Blacksmiths Association (IABA)s Fotos - Ballylanders Forge-in August 2010


 

 

Und hier noch mein Fotoalbum




Freitag, 20. August 2010

Beitrag kommt bald

Ich hoffe ihr verzeit mir das der Beitrag etwas auf sich warten lässt aber ich hab zur Zeit ziemlich viel stress... und ich musste mich auch ein wenig vom Wochenende erholen! ;-)

Aber ich bin bereits am Tippen... vorallem is das ding jetzt schon 4 DIN A4 Seiten lang!

Alles gute braucht Zeit ;-) ich hoffe ihr habt verständniss!

Liebe grüße von der Sonnigen Insel

Stück davon

Euer Peter

Donnerstag, 12. August 2010

Bericht Nummer 16 die Woche in der Schmiede und das gute Guiness

Sodalla schaff ich es endlich mal wieder was zu schreiben!


Also zuerst mal will ich mich für die ganzen Kommentare bedanken! Ich werde auf alle fälle so viele Berichte wie möglich schreiben aber ich hoffe ihr versteht mich wenn ich ab und zu mal nichts von mir hören lass! Mir macht es riesig spaß für euch zu schreiben aber manchmal brauch ich auch ein wenig Auszeit, son Bericht schreibt sich ja auch nicht von allein! Ich will auch in nächster Zeit versuchen ein wenig mehr über die Arbeit zu schreiben... evtl. auch den Blog etwas zu sortieren damit es Berichte von meinen Ausflügen und vom Schmieden gibt... aber das alles wenn ich wieder mehr Luft hab!

Das Problem das sich für mich Ergibt wenn ich etwas von der Arbeit schreibe, ist das ich nicht genau weiß wo ich ansetzen soll und vor allem will ich euch damit nicht langweilen deswegen würde ich euch bitten mir ab und an mal zu schreiben wie euch meine Schreiberei gefällt und was ihr zur Arbeit sagt!

So also zurück zum Kontext... was war die letzte Woche in der Schmiede so los?

Aaaalso... am Montag hatte ich dank dem Bank Hollyday ja erst mal frei aber das wisst ihr ja bereits, den Tag hab ich damit verbracht mich auszuruhn und hab den letzten Bericht geschrieben!

Am Dienstag habe ich dann angefangen die Werkstatt ein bissl aufzuräumen, bis John zu mir kam und mir sagte ich sollte eine Art Aschefang für einen offenen Kamin anfertigen... ich hab angefangen das Material zuzuschneiden und hab das ganze gleich noch ein bisschen zusammengeheftet...


Am Mittwoch kam dann endlich „mein“ Geländer zurück vom Verzinker! Und ich verbrachte fast den ganzen Tag damit es von den ganzen Zinkbatzen zu befreien! Am Abend hab ich es dann noch grundiert! Ich kann euch sagen die Qualität von dem Verzinker hier ist unter aller Sau John meinte das fast jede Arbeit von ihm so zurückkommt... ich hab so dreckige Verzinkungen in Deutschland selten gesehen, aber was solls da muss man durch!



Am Donnerstag konnte ich dann wieder voll mit dem Aschefang durchstarten und hab diesen auch fertig geschweißt und geschliffen! Es ist ziemlich lustig hier da wir ja keine Kantbank für die Bleche haben, man sich 3 mal überlegen wie man die Bleche vorbereitet! Aber es funktioniert!
Ja und so sieht das Ding dann auch fertig aus... is ziemlich simpel, nichts besonderes!
So und was hab ich am Freitag so getrieben? Ich hab angefangen ein Tor für Johns Haus zu machen auch etwas ziemlich simples!

Am Samstag hab ich noch ne extra Schicht in der Schmiede geschoben um mal das Borax und die Motorsägenketten von Freddie aus Deutschland zu verbrutzeln, zumindest eine davon und ich muss sagen das Borax is einsame spitze, hab bisehr noch nicht mit so nem guten Flussmittel gearbeitet! Und was is dabei raus gekommen?

Mein bisher 3. Versuch von nem Kettensägenstachel ist nicht besonders hübsch aber ich zeigs euch trotzdem! (man sieht einfach das ich zwar n bissl Kunstschmieden kann aber überhaupt nicht Messerschleifen aber Übung macht bekanntlich den Meister!)



Ja und dann begann das Wochenende!

Am Samstag Nachmittag machten sich John und ich noch auf den Weg in das 250km entfernte Dublin! Um dort den Abend mit Johns Freundin und einigen Freunden zu verbringen... Die Nacht verbrachten wir in einigen Pubs darunter auch die Tempelbar, welche manchen von euch vielleicht ein Begriff ist... in Dublin weg zu gehen unterscheidet sich echt von all den anderen Irischen Städten in denen ich bisher war in der Stadt steppt der Bär und hier ist überall was los und ich muss sagen der Abend war total lustig was nicht nur am Städtischen Bier lag! Aber dazu gleich mehr!


Am Sonntag hab ich dann noch von den beiden und einem alten Arbeitskolgen von John eine Touri Tour durch Dublin bekommen wir sahen uns eine fantastische Kirche an (Christ Church), die Schmiedearbeiten dort waren echt genial! Nach der Kirche gingen wir in ein ziemlich lustiges Wikingermuseum...

...unseren restlichen Tag haben wir in der Guiness Brauerei ausklingen lassen...


Wenn ihr den Film die Schraubstollenfabrik gesehen habt könnt ihr euch 1 zu 1 die Bierbrauerei vorstellen! Hier findet man absolut keine Parkplätze von Mitarbeitern und wir sind uns sicher, dass das Städtische Bier von kleinen Kobolden gebraut wird!

Spaß beiseite die Brauereibesichtigung war „amazing“! Hier gehen Täglich über 300.000 Pints Guiness raus und eins davon hat jeder von uns am Ende der Führung noch in der Guiness Bar mit Blick über die Dubliner Sky Line getrunken!

Für John war dies ürbrigens das zweites Guiness in seinem Leben! Unvorstellbar für mich, das jemand von der Klebeblattinsel so was nicht trinkt! Der Rückweg war auch noch ziemlich lustig an der Straßenbahnhaltestelle standen zwei Deutsche Touristinnen, welche mit dem Kartenautomaten nicht wirklich klar kamen... Sie fragten mich ob ich ihnen nicht helfen könne, ich vermittelte sie an John weiter welcher ihnen die Tickets aus dem Automaten zauberte, da die beiden Damen nicht ahnten das sie irgendwer in unserer Gruppe verstehen würde sprachen Sie weiter auf Deutsch miteinander ;-) Is schon lustig was man da so hört, ich hoffe niemand von euch macht mal so nen Fehler im Ausland! Ums für die beiden nicht all zu schlimm zu machen lies ich sie im Anschein das ich Einheimischer bin!

Und so ging dann auch diese Woche zu Ende!

Was ich noch kurz dazu sagen muss ich hatte bei dem Ausflug meine Kluft leider nicht an da sie noch nass war, hoffe mir is niemand böse ;-) !

So das wars dann wieder von mir! Der Bericht is bestimmt nicht mein bester aber ich hatte die Woche über ziemlich viel Stress hoffe aber ihr hattet trotz alledem Spaß am lesen!


Grüße von der immergrünen Insel
Stück davon

Euer Peter

Und hier gibts noch die Bilder

Mittwoch, 4. August 2010

Bericht Nummer 15 und mein „kleines“ Abenteuer

„Anything that can go wrong, will go wrong!“
So fängt es auf einem Tuch an auf welchem Murphy's Law beschrieben ist... aber wie ich dazu kam und warum ich gerade damit Anfange werde ich euch noch erzähln!

Meine Arbeitswoche war ziemlich entspannt und ich konnte während meiner Pausen und nach dem Feierabend ein wenig den Trip nach Nordirland vorbereiten... so suchte ich mir ein paar Punkte im Norden aus, welche ich besuchen wollte und schrieb mir 2 Hostel Adressen auf in welchen ich Samstag Nacht in Belfast kampieren wollte!

Am Freitag um 14 Uhr gab mir John, dann früher als sonst frei damit ich noch bei Sonnenschein im Nachbarland ankommen konnte... So packte ich mein Moped auf, duschte mich und fuhr als erstes die nächste Bank an um Geld für den Norden zu wechseln. Gesagt getan, hielt mich nur noch ein kurzer Stopp im Shop von der Reise ab, dort kaufte ich mir noch ein wenig Verpflegung für die nächsten Tage!

So ging es dann los bei Sonnenschein verließ ich Ballina die ersten Kilometer waren hervorragend zu fahren da es wirklich ein super warmer Tag war und noch fast kein Verkehr auf den Straßen war...

bis... ich in Sligo ankam und dort im, ich glaube Feierabendverkehr steckenblieb... die Hitze die durch die Abgase und die Sonne in meiner Montur erzeugt wurde machten meiner Laune ein wenig zu schaffen aber nach etwa 1 Stunde war ich wieder auf einer freien Strecke. Als sich die Sonne ein wenig zurückzog unnd es einen leichten Regenschauer gab, war das für mich die willkommene Abwechslung da ich wieder etwas runter kühlen konnte, doch für das Headset von meinem Navi war der „leichte“ Regen der Tod... so fiel meine Musik kurz nach Sligo aus und ich musste mich auf einer ziemlich langen Überlandstrecke durch die Torfstechergebiete selbst unterhalten... es is wirklich erstaunlich was man sich da so alles erzählt und was man alles singt wenn man in seiner Umgebung nichts aber auch gar nichts interessantes sieht! Doch nach etwa 4 Stunden fahrt kam ich endlich an meinem ersten Reiseziel an. In der Hafenstadt Portrush, da ich aber keine Zeit verlieren wollte machte ich in der Stadt nur kurz halt um mich ein wenig auszuruhen...

Ich verließ die Stadt auch schnellst möglich wieder, um mir am Abend außerhalb der Stadt noch einen Zeltplatz zu suchen. Nach einer etwa halbstündigen Suche wurde ich auch fündig einer der besten Schlafplätze welche ich bisher hatte mein Motorrad und mein Zelt waren gut versteckt und der Boden war trocken...

so kampierte ich auf meinem Anfangs perfekt anmutenden „Zeltplatz“ um Nachts festzustellen das die Straße direkt nebenan sehr stark befahren ist... trotz alledem hatte ich eine ruhige Nacht und dachte mir beim einschlafen noch das es bestimmt ein super Wochenende werden würde da bisher alles einigermaßen gut klappte....


Als ich am Samstag um 9 Uhr aufwachte brach ich sofort meine Zeltplatz ab und machte mich auf den Weg, zu meinen in Ballina ausgewählten Sehenswürdigkeiten... Als erstes fuhr ich die White Rocks an und Frühstückte dort am Parkplatz nahe dem Strand... danach ging es weiter über Dunloce Castle eine Burgruine welche man echt mal gesehen haben sollte vor allem die Straße an den Atlantiklippen ist gigantisch! Nach kurzer Rast und vielen Fotos ging es auf dieser Straße weiter zum Giants Causeway! Dort auf dem bewachten Parkplatz traf ich die Entscheidung meinen Hut und meinen Helm bei meinem Moped zu lassen da das Wetter super war und ich mir dachte das ich in etwa einer halben Stunde wieder bei meinem Moped bin... Doch wie schnell man sich täuschen kann merkte ich als ich etwa 20 Minuten zur Brücke des Riesen pilgerte, dort angekommen erklomm ich die Felsen und machte auf dem Höchsten kurz Rast um festzustellen das es zu Regnen begann... um nicht im Regen zu sitzen machte ich mich zu Fuß auf den Weg zu den Klippen welche man vom Causeway aus sehen kann als ich oben ankam war ich völlig durchnässt und wollte eigentlich wieder zurück zum Moped laufen doch auf dem Weg zurück kam dann wieder die Sonne zum Vorschein und ich entschloss mich, da ich wieder einigermaßen getrocknet war, die längere Runde zu gehen. Also lief ich etwa 8km die Klippen entlang um eine einzigartige Landschaft zu genießen und um auf dem langen Rückweg wieder in einen starken Regenschauer zu kommen...


so nass wie ich war setzte ich mich wieder auf meinen Bock und fuhr die Strecke weiter zu Carrickarade (Robe Brige). Auf dem Weg dort hin nahm ich noch einige Sehenswürdigkeiten mit und das Wetter zeigte sich auch wieder auf meiner Seite... als ich bei der Brücke ankam hatten wir wieder strahlenden Sonnenschein und man konnte auch keine Wolke am Himmel sehen, so machte ich den selben Fehler als bei den Sechseckigen Steinen (Giants Causeway) und ich verließ mein Moped ohne Hut... als ich an der Hängebrücke angekommen war und dort anstand um sie zu überqueren fing es natürlich wieder an zu Regnen, doch der Regen lies schnell nach! ;-)


Von der Brücke aus Fuhr ich dann über die Küstenstraße in Richtung Hauptstadt... doch je näher ich Belfast kam desto schlechter wurde das Wetter und fast meine gesamte fahrt bis Belfast war verregnet... kurz vor der Millionenstadt hielt ich noch mal bei einem MC Donalds um mal etwas zu essen und um vor allem ein wenig zu trocknen...
nach dem kurzen Aufenthalt machte ich mich endlich auf in die Metropole um mir dort ein Hostel für die Nacht zu suchen... auf dem Weg ins Zentrum kam mir ein rosa Feuerwehrauto entgegen und auf der ganzen Straße lagen Bierflaschen und Bierdosen was mir im ersten Moment etwas Spanisch vorkam aber mich nicht weiter beeindruckte, im ersten Hostel angekommen fragte ich den Portie nach einem günstigen Zimmer, er meinte aber das er heute wegen einem großen Fest komplett ausgebucht sei und gab mir eine Adresse von einem anderen Hostel... diesen Spruch hörte ich dann in 4 weiteren Jugendherbergen bis mir in der 6. das Mädel an der Rezeption erklärte das heute Gay Festival in Belfast sei...

UND... es machte „Klick“ in meinem Kopf die ganzen Betrunkenen auf der Straße die sich Arm in Arm in den Abend tanzten das rosa Feuerwehrauto...

Im ersten Moment dachte ich mir ich bin doch im falschen Film den ganzen Tag regen und dann das... doch ein bisschen froh war ich schon nicht in einem Mehrbettzimmer in Belfast zu schlafen und mit meinen Zunftklamotten die Stadt unsicher zu machen, schließlich denkt hier ja jeder das ich in der Kluft einen Cowboy darstelle und so wenig ich gegen Schwule habe, doch den Indianer und Bauarbeiter aus YMCA wollte ich nicht wirklich kennenlernen, ich verließ also die Großstadt und suchte mir in der Abenddämmerung außerhalb der Stadt einen platz für mein Zelt...

So verließ ich die Stadt und es begann mal wieder zu Regnen... bis ich endlich einen einigermaßen guten Schlafplatz gefunden hatte vergingen über eineinhalb Stunden... doch kurz vor der Dunkelheit hatte ich es doch noch geschafft mein Zelt irgendwo in der Pampa in der nähe eines Parkplatzes aufzuschlagen...

ein Platz der wirklich nicht der Rede wert ist... der Boden nass, ich nass alles war sch... so schlief ich dann ziemlich schnell ein, da der Tag mich doch etwas angestrengt hatte! Doch wenige Stunden später wurde ich von quietschenden Reifen geweckt und es stellte sich heraus, das auf dem Parkplatz nebenan die Jugendlichen aus der Stadt ihren Spaß mit ihren Mädels haben oder was auch immer zumindest war auf diesem Parkplatz am Ende der Straße im Nirgendwo mehr los als auf der Autobahn...

so wusste ich auch oft nicht ob vielleicht jemand mein Zelt oder mein Moped entdecken würde und schlief zum ersten mal mit meinem Messer im Schlafsack... (man weiß ja nie was so kommt nach so nem verrückten Abend)

Doch die Nacht verlief ziemlich gut irgendwann stoppte auch der „Verkehr“ und ich schlief endlich ein bis ich um etwa 10 Uhr aufwachte... Als ich meinen Zeltplatz abgebrochen hatte und alles wieder auf meinem Motorrad verstaut hatte merkte ich erst mal das ich meine Maschine in dem Schlammigen Boden festgefahren hatte... so brauchte ich sehr viel Energie und Kraft um aus dem Morast wieder raus zu kommen... es kamen etwa 3 oder 4 Leute vorbei keiner half mir alles war scheiße und ich war am Ende wütend und nass!

Doch als mein Moped endlich wieder frei war machte ich kurz Rast auf dem Parkplatz um dort meine Kette zu ölen und die Maschine durchzuchecken... auf dem Parkplatz sah ich ein Schild auf welchem Mühlenwanderweg stand, welcher laut dem Plan seinen Mittelpunkt an meinem Standort hatte... also dachte ich mir, um mich ein wenig runter zubringen schau ich mir doch die Mühle an... der Wanderweg war super ich hab zwar nur ein Mühlrad und keine Mühle gesehn aber der Weg verlief an einem Fluss mitten im Wald! Endlich wieder Wald die Ruhe und der Geruch brachten mich auch schnell wieder auf andere Gedanken... auf einmal sprachen mich auch einige Wanderer auf mein Moped an und unterhielten sich immer wieder mit mir. Alles in allem war es dann doch ein schöner Morgen...


Als ich zu meinem Motorrad zurückging begegnete mir noch ein älteres Ehepaar mit 3 Kindern, die mich auch gleich auf meine Geschichte ansprachen... ich unterhielt mich kurz mit ihnen und sie machten sich weiter auf den Weg... doch als ich gerade meinen Helm anziehen wollte kam der Herr zurück und fragte mich ob er mich nicht auf einen Tee einladen könne seine Enkelkinder würden sich auch sehr über einen solchen Besuch freuen... so nahm ich die Einladung an und bekam dort nicht nur Tee und ein aufheiterndes Gespräch nein auch ein Mittagessen gab es hier für mich... Bei der Unterhaltung mit einem der Enkel stellte sich heraus das einer der Junge aus Rumänien adoptiert wurde, als ich ihm erklärte das mein bester Freund auch aus diesem Land komme war er vollauf begeistert und erzählte mir viel über sich seine Eltern und darüber das er mal nach Spanien ziehen wolle und vieles mehr! ;)

Der Vormittag hier auf der kleinen Irischen Farm war gigantisch ich konnte mich wieder ausruhen und war wieder fit für den weg nach Belfast... als ich mich abfahrbereit machte fragte mich die Dame noch ob ich nicht in meinen Koffern etwas Platz für ein Tuch hätte... ich sagte sicher aber sie brächte mir doch nichts geben da sie mir schon so viel halfen... doch sie drückte mir ein Tuch in die Hand auf welchen Murphys Law beschrieben war... IRONIE?


So machte ich mich nach ein paar Bildern frisch bepackt auf den Weg in die City...

Ich kam etwa 20 Minuten zu spät bei Harland und Wolff an um die Führung im Pumpenhaus des Trockendocks mitzumachen... schade aber ich konnte mir selbst an den rießigen Kränen und an dem gigantischen Trockendock ein Bild von dem Platz machen, an welchem die zwei größten Schiffe der Welt gebaut wurden... es ist schon erstaunlich wenn man sieht was für Ausmaße der platz hat an welchem die Olimpic und die Titanic vom Stapel liefen... und wenn wir schon dabei sind wenn ihr jemals in Belfast sein solltet fragt nach der Titanic ;) (She was all right when she leaves us!)


Nach dem Besuch der Werft fing mal wieder der Regen an, inzwischen schon dran gewöhnt machte ich mich auf ins Stadtzentrum, welches ich mir den Nachmittag über noch ansah...
Dort konnte ich mir endlich wieder Ohrstöpsel für mein Navi kaufen und entdeckte das nicht nur in Pisa ein schiefer Turm steht :D und noch am Rande wenn ihr mal in Belfast sein solltet geht dort ins Queen Victorias Einkaufszentrum!

Gegen 19 Uhr verließ ich dann auch Belfast um nicht mitten in der Nacht nach Hause zu fahren. Das Wetter war für das Wochenende gut ab und zu ein leichter Regenschauer auf dem Motorway lies sich manchmal sogar die Sonne sehen und ich war sehr gut gelaunt auf der Fahrt zurück...


Auf dem halben weg zurück, auf der Country Site sah ich noch ein Schild auf dem eine Art Steinhaus gezeichnet war und es stand irgendetwas mit Forrest drauf... ich dachte mir Ideal da machste jetzt noch kurz Pause isst nen bissen und dann weiter nach Hause! Gesagt getan fuhr ich den Wald an... es stellte sich für mich schnell heraus das es ein dort ein Naturschutzgebiet ist... als ich dort ankam sah ich noch zwei ältere Herren auf dem Weg in den Wald gehen...


als ich mein Moped auf dem Parkplatz abstellte war es etwa 19 oder 20 Uhr (jetzt wird die Zeit wichtig) und ich sah mir kurz den Plan von dem Wald an... da die Wanderstrecke nicht weit aussah beschloss ich den etwa 3 km langen „rundweg“ zu gehen... so stiefelte ich los und lief durch einen ziemlich alten und dunklen Fichtenbestand... bis zu dem Steinhaus... von dort aus weiter auf einem Feldweg welcher abrupt endete, ich lief wieder zurück zu dem Haus dort erkannte ich ein Schild mit einem Rucksackwanderer und einem Pfeil ich dachte mir „ah da läuft der Hase...“ so lief ich den Schildern nach... und ging weiter und weiter bis ich mitten auf einer Wiese stand, von dort aus konnte ich gerade noch den Sonnenuntergang in den Bergen bewundern und merkte das ich nicht mehr wusste wo ich war... die nächsten Lichter ewig weit entfernt und der Weg zu dunkel um zurückzugehen... anfangs dachte ich mir noch die zwei Wanderer müssten mir ja wieder entgegen kommen da ihr Auto neben meinem Moped stand nur sie kamen nicht! So dachte ich anfangs noch an einen Rundweg was ich aber nach einer Stunde laufen fallen lies... es war zu weit und zu dunkel um umzukehren meinen Helm welchen ich an meiner Jacke festgemacht hatte drückte mir in die Hüfte und durch den Regenmembran in der Jacke schwitzte ich wie in der Sauna... der Weg war ewig und ich fühlte mich hilflos verloren mitten über Hügel Wiesen und kleinen Pfaden entlang immer den auf den Schildern abgebildeten Wanderern folgend lief ich langsam ins Tal... dort kam ich auf eine Straße ging an 2 unbesiedelten Farmen vorbei um vor der 3. einen jungen Mann mit seiner Freundin vorzufinden er begrüßte mich höflich und ich sagte ihm sofort das ich Hilfe bräuchte da ich nicht mehr weiß wo ich bin und ich zu meinem Moped muss (es war fast 22 Uhr) ich zeigte ihm Bilder von dem Wald und er sagte mir das er es fast unmöglich finde das ich aus dem Wald komme da es ein rießen Stück zu laufen sei und der Parkplatz mindestens 15km Luftlinie entfernt lag... er meinte aber das es der einzige Platz ist den er mit meinen Bildern in Verbindung bringen könne und er würde mich zu dem Parkplatz bringen... gesagt getan liefen wir noch mit seiner Freundin zu seinem Haus und er brachte mich mit dem Auto zu dem Parkplatz, auf dem Weg dorthin stellte sich auch heraus das er auch Peter heiße und hier auf dem Bau arbeite ich erzählte ihm von meinem crazy weekend und wir hatten ne ziemlich gute Unterhaltung, als wir auf dem Parkplatz ankamen stand mein Moped noch genauso da wie ich es stehen gelassen hatte und Peter fragt mich noch ob ich noch etwas brächte oder ob er mir noch etwas helfen könnte :)


Es war 22:15 und mitten in der Nacht als ich mein Navi wieder anmachte und mich auf den Weg zurück nach Ballina machte.... nach wenigen Kilometern fahrt war ich dann auch endlich wieder raus aus Groß Britannien und glücklich wieder in der Republik zu sein! Um halb eins kam ich dann endlich zuhause in Ballina an... Lauren Johns Freundin schaute noch Fernsehen als ich ankam... Ich erzählte ihr von meinem tollen Wochenende und von den vielen Leuten die mich dieses Wochenende doch immer wieder auf die Beine brachten und ging danach schlafen...
Durch den Bank Holliday hatte ich am Montag frei und konnte mich den ganzen Tag lang ausruhen!


So das wars dann auch von mir! Es war ein echt absolut verrücktes Wochenende und es gibt noch viele kleine Dinge über die ich noch schreiben müsste aber ich denke dann würde das hier zu lang werden!
Aber ich möchte mich in erster Linie mal bei allen bedanken die mir dieses Wochenende geholfen haben und möchte allen Lesern sagen das genau das die Erlebnisse sind in denen man merkt das es doch etwas gibt was irgendwo und irgendwann und doch irgendwie immer auf einen aufpasst! Und in solchen Situationen heißt es halt einfach mal Zähne zusammenbeißen und weitergehen einfach weitergehen, es kann ja nur gut ausgehen!
So und jetzt is Schluss für heute!

Macht euch keine Sorgen um mich mir geht’s besser als je zuvor!

Genau das muss ich noch raus lassen... ich habe nicht die beste Orientierung aber so schlimm hab ich mich noch nie verlaufen... Na ja aber so was muss ja auch mal passieren!

Also heute besondere grüße an alle Leute da draußen die anderen Helfen!! ;-)
Stück davon

euer Peter


ach genau hier sind noch die restlichen Bilder von der Tour