Mittwoch, 29. Dezember 2010

Bericht 38 Auf dem Weg nach Madrid

(15.11-17.11)


Es ist Montagmorgen gegen 9 Uhr, meine Koffer sind gepackt und Gefrühstückt habe ich mehr als reichlich. Dem Aufbruch kann nichts mehr entgegenstehen? Oder doch?

Ja ein etwas Mulmiges Gefühl hatte ich an diesem Morgen schon, wieder sollte meine Reise ins ungewisse gehen. Zwar war mit Guiamina Morales in Barcelona schon alles geklärt, doch wusste ich nicht wo ich in Madrid, auf halber Strecke, für eine Nacht kampieren sollte. Fritz der für mich ein paar Schmiede dort angerufen hatte, hatte bis zum Sonntag leider keinen Erfolg jemanden für mich zu organisieren, also vereinbarte ich mit ihm, dass ich ihn von Madrid aus noch einmal anrufen werde! Ich hoffte darauf, dass er in der Zwischenzeit einen Anruf eines Schmieds bekommen würde bei dem ich eine oder zwei Nächte verbringen könnte...
Und wo zu der ganze Stress? Inzwischen hatte es auch in Spanien begonnen kälter zu werden und meine Ausrüstung war nicht dafür gemacht, bei Minus Graden draußen zu schlafen, so blieb mir nichts anderes übrig als auf der Strecke einen Schlafplatz zu suchen...

So zog ich ,etwas in Gedanken ob ich noch ein Quartier für die Nacht finden würde meine Motorradmontur an... Und siehe da das Telefon klingelte und am Apparat war Fritz mit guten Nachrichten... Er erklärte mir, dass er einen Schmied gefunden hatte welcher sehr gut Englisch sprechen würde, und der mir für eine Nacht ein Bett geben würde...
Glücklich diese Adresse zu haben ging die fahrt gen Süd-Osten los...
Anfangs war es ziemlich ungewohnt mit dem neuen Windschild zu fahren und auch die teils durch den Nebel vereiste Straße machte mir Schwierigkeiten... ich konnte weder etwas sehen noch konnte ich mich darauf verlassen, dass ich schnell Ausweichen oder Bremsen konnte...
Als ich, nach kurzer fahrt in von Sagrada der nächsten Stadt angekommen war, konnte ich dort erkennen das es -5 Grad hatte...
Mit der Kälte kam dann auch der Schnee... nach von Sagrada war es nicht nur das Eis auf der Straße, sondern auch der Schnee der mir die fahrt erschwerte doch langsam aber sicher bahnte ich mir meinen Weg zur Autobahn...
Mein Ursprüngliches Ziel, so schnell wie möglich in Madrid anzukommen um noch etwas Zeit mit dem Schmied zu haben, hatte ich spätestens hier auf der Autobahn über den Haufen geworfen...
Die Kälte machte mir trotz Thermounterwäsche und dicken Socken zu schaffen, dabei war das größte Problem, dass ich ständig kalte Finger und Füße hatte und ich das Gefühl hatte langsam zu erfrieren!
So traf ich den für mich einzig Sinnvollen Entschluss...
Ich teilte meine Tour in Etappen auf, so fuhr ich jeweils 100km und suchte dann einen Rastplatz auf um mich dort bei einem Tee aufzuwärmen...
So wurden aus den geplanten 5-6 Stunden fahrt etwa 9 oder 10 und ich kam erst in der Dunkelheit bei dem David dem Schmied bei Madrid an!

Glücklich die fahrt ohne weitere Zwischenfälle überstanden zu haben, konnte ich mich an diesem Abend, bei einem Steak und Bier, mit David und seiner Frau ein wenig übers schmieden unterhalten...
Da ich von Fritz noch erfahren hatte, dass ein Schmied in Barcelona zur Zeit dringend einen Arbeiter suchen würde, rief ich Guiamina an um sie zu fragen wie es bei ihr mit der Arbeit aussehe. Da ich sonst den anderen Schmied, anrufen würde... Fritz erzählte mir von diesem noch, dass es zwar ziemlich schwer sei bei ihm Unterzukommen er aber, seiner Meinung nach, einer der besten Schmiede in Spanien sei...
Bei dem Telefonat sagte Guia mir, dass sie nicht viel Arbeit für mich hätte es aber für die Zeit die ich bei ihr sei ausreichen würde, und das der Schmied nicht der einzige in Katalonien sei und nur Fritz denke das er so gut ist... So beließ ich es auch bei diesem Anruf und entschloss mich ganz nach dem Motto wer zu erst kommt der mahlt zuerst, dafür, wie es schon lange ausgemacht war in Barcelona nur für Guia zu arbeiten...
(Kennt ihr das eigentlich, wenn sich euch ein ein Satz, den ihr schon lange benutzt gerade in diesem Moment erklärt... Nun ja bei mir wars grad mal wieder so... und ich will euch natürlich auch daran teilhaben lassen... Wer zuerst kommt der mahlt zuerst... Ich hab mir nie drüber Gedanken gemacht aber der Spruch müsste doch vom Müller kommen und das derjenige, der mit dem Korn zuerst in der Mülle war zuerst mahlen durfte ;-) )

OK wieder zurück zum Thema...
Nach einem weiteren kurzen Telefonat mit meinen Eltern, dass es mir gut gehe und ich hier super untergebracht sei, wollte ich mich schlafen legen...
Doch leider wurde mein Bett blockiert... Von Davids Hund... so brauchte ich gute 10 Minuten das Schnarchende Ungetüm aufzuwecken und aus dem Bett zu scheuchen!
Na ja wenigstens war das Bett dann schon mal vorgewärmt ;-)!
Am nächsten Morgen wurde ich gegen 7 Uhr von den Geräuschen in der Küche geweckt und merkte mit dem Blick auf meinen Wecker, dass ich etwas verschlafen hatte...
David erklärte mir zwar am Vorabend noch, dass ich so lang schlafen könnte wie ich es wollte, er aber schon um halb 7 Frühstücke und gegen halb 8 zum Arbeiten beginne... Da ich mit ihm Frühstücken wollte hatte ich mir meinen Wecker um diese Zeit gestellt... Aber verschlafen, so zog ich mir schnell etwas über und ging raus zu meinem Moped um mir meine Arbeitsklamotten zu holen...
David und ich hatten nämlich ausgemacht, dass wir an diesem Tag ein wenig miteinander arbeiten wollen, außerdem wollte er mir noch eine zweite Schmiede zeigen...

So konnte es nach dem Frühstück losgehen... David war im Moment darüber, einen Brunnenaufbau anzufertigen... Und nach einer kurzen Erklärung wie er sich das ganze den Vorstellen würde, konnte die Arbeit auch schon losgehen...
In der Zeit in der er das Feuer anschürte und uns einen Kaffee kochte bereitete ich eine Schablone zum Biegen der Vierkantprofiele vor... Danach bogen wir beide gemeinsam den Aufbau und schmiedeten die Füße aus... die Arbeit mit David machte riesig Spaß, er war selbst noch nicht lange Schmied und so konnte ich mich schön in die Arbeit mit einbringen...
Nachdem der Aufbau soweit fertig geschmiedet war schlug ich David vor, ihm noch ein paar Kleinigkeiten zu zeigen, die ich auf meiner Reise so aufgeschnappt habe... Darunter war eine kurze Feuerschweißübung und noch ein paar andere Schmiedetechniken...
Leider verging der Vormittag mit David rasend schnell und wir mussten zum Mittagessen auch schon bei dem nächsten Schmied sein...
Kurz auf die Uhr gesehen, merkten wir beide, dass wir eine gute Stunde zu spät dran waren... Nachdem David den Schmied angerufen hatte meinte der, dass er bereits gegessen hatte wir ihn aber in einem Restaurant in der nächsten Stadt treffen könnten... so machten sich David und ich gleich auf den Weg dort hin, aßen dort zu Mittag und unterhielten uns ausgiebig mit dem anderen Schmied. (ich hab leider seinen Namen vergessen, sobald ich die Bilder von dem Brunnen habe werde ich David auch gleich nach dem Namen fragen, damit auch ihr ihn wisst ;-) )
David stellte sich für mich als eins A übersetzter heraus, nur manchmal war es für uns beide lustig da weder er noch ich die richtigen Wörter in Englisch wussten und wir erst etwas überlegen mussten bis wir auf einen gemeinsamen Nenner kamen...
Nach dem Essen lud uns der Schmied ein, seine Schmiede zu besichtigen, David hatte mir bereits im Vorfeld von dieser erzählt und mir erklärt das er hier ziemlich coole Arbeiten rumstehen hat!
So fand ich in der Schmiede nicht nur super Schmiedearbeiten nein auch richtig geniale geschmiedete Kunstwerke durfte ich hier bewundern... Da ich leider nicht in jedes Kunstwerk etwas hineininterpretieren konnte, wurde es uns nach dem 3. oder 4. Bier schon etwas leichter über die Kunstwerke des Schmieds zu diskutieren ;-)! Ja und so verging hier auch ein ziemlich gelassener und lustiger Abend!
Am nächsten Tag schlief ich mich ein wenig aus und unterhielt mich mit David ein wenig über das schmieden und besonders darüber, dass er doch nächstes Jahr nach Irland auf das Schmiedetreffen kommen sollte... und er auch meine Schmiedeeinweihung nicht verpassen dürfte!
Wie jeder Schmied zuvor, mit dem ich zusammengearbeitet hatte, signierte David mir noch meine Koffer und ich machte mich auf den Weg nach Madrid...
Da ich mir selbst einen ziemlich straffen Zeitplan zusammengestellt hatte und es an diesem Tag auch etwas wärmer war... gab ich mir 3 Stunden um mir Madrid anzusehen um am Abend noch rechtzeitig bei Guia in Barcelona einzutreffen!
So pilgerte ich 3 Stunden durch die große Stadt, die voller alter und neuer Schmiedearbeiten steckt und machte im vorbeigehen von allem was mich interessierte Bilder...
Als ich mich am Nachmittag auf mein Motorrad setzte, welches ich mitten im Stadtzentrum geparkt hatte, ich musste ja Zeit sparen ;-) ! Beschloss ich, auf jeden Fall wieder hier herzukommen und vor allem der Einladung der beiden Schmiede nachzugehen einmal ein Projekt mit ihnen zu verwirklichen!

So das wars für heute von mir!
Und beim nächsten mal könnt ihr lesen wie ich nach Barcelona gekommen bin...
Stück davon euer
Peter

Sodale da David mir keine 20 Minuten nachdem ich den Blog online gestellt hatte, eine Mail mit Bildern geschickt hatte häng ich hier noch schnell das Bild von dem Brunnenaufbau an damit ihr es auch noch seht!



Ja und zu guter Letzt noch viele viele Bilder aus Madrid und von dem anderen Schmied und natürlich von Davids Arbeiten (die letzten Bilder in der Diaschau)



Dienstag, 28. Dezember 2010

Bericht 37 Und alles nochmal...

Ich hatte den Bericht schon getippt... aber durch irgend nen Zufall sind die letzten 4 Berichte vor dem Online stellen gelöscht worden... das heißt für mich, noch mehr Arbeit. Und für euch, noch länger auf was aktuelles warten!
Ich kann euch aber schon mal beruhigen mir geht’s super, es is nur ziemlich kalt! Na ja aber etz zum Bericht!

Also wo simma stehn geblieben...
Genau beim Fritz in Asturien und meiner letzten Woche dort!
So ganz genau kann ich euch leider nicht sagen was ich am Montag der Woche vom 8-14 November gemacht hab...
so weit ich mich erinnern kann, hab ich n paar Berichte für euch geschrieben aber sonst nichts all zu spannendes! Dann fang ma halt mal mitm Dienstag an ;-)

Am Dienstagabend fuhren Fritz und ich zu Juan Carlos einem befreundeten Messermacher in Taramundi.
Ich weiß gar nicht ob ich euch schon erzählt hatte, dass wir schon mal bei ihm warn, na ja egal, zumindest warn wir schon mal bei ihm ;) ! Damals haben wir uns seine Schmiede angesehen und vor allem seinen Bandschleifer genauer unter die Lupe genommen, da wir für Juan an einem neuen arbeiten!
Doch dieses mal hatte unser Besuch andere Gründe, wir wollten uns noch das Messermuseum von Juan ansehen. Da das letzte mal die Zeit dafür nicht mehr gereicht hatte...

Und ich muss echt sagen, dass Museum ist echt ein Traum. Unten ist Schritt für Schritt die Entstehung eines typisch Asturischen Klappmessers erklärt und Oben findet man eine Ausstellung mit verschiedenen Messern aus der Region.
Fritz erklärte mir noch, dass Juan Carlos von jedem Messermacher aus der Umgebung mindestens ein Messer in seinem Bestand hat, welcher bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreicht!
Nachdem wir uns alles ausgiebig angeschaut hatten und ich die obligatorischen Touristenfotos gemacht hatte ;-) unterhielten wir uns noch ein wenig mit Juan!
Dabei spielte ich mit einem Klappmesser herum, welches in seiner Auslage lag... Was mich an diesem Messer besonders faszinierte, war, dass es eine feststellbare Klinge hatte und Juan dies auf eine ziemlich einfache aber auch geniale Art und Weiße gelöst hatte...
Fritz hatte mir bereits beim letzten mal von diesem Mechanismus und dem Patent, welches Juan darauf hat, dazu erzählt.
Nach einer Weile nahm mir Juan das Messer aus der Hand und fragte mich ob es mir den gefalle, ich bejahte das ganze... und so verschwand das Messer unter dem Tresen... :(
Ja und eine Minute später, hatte ich eine Verpackung samt Messer in der Hand, was mir Juan für meine Reise schenkte ;-)
(Wenn ich schreibe das ich mit Juan gesprochen habe denkt euch einfach, Fritz als Übersetzer dazu ;-) )

So ging es auch schon langsam zurück nach Mazonovo...

Um den Bandschleifer rechtzeitig fertig zu bekommen, arbeiteten Fritz und ich die restliche Woche unentwegt an der Maschine, wobei ich ziemlichen Freiraum genoss und die meiste Zeit alleine daran herum tüftelte!
Am Freitag war es dann auch so weit, wir konnten den Messerschleifer zum ersten mal mit der Bandbewässerung und allem Schnick Schnack austesten....
Juan war auch gekommen um seine neue Maschine entgegenzunehmen!
So führten wir ihm die neue Apparatur vor und ließen ihn als erstes das ganze austesten...
Er zeigte sich ziemlich zufrieden über die Maschine und lud Fritz und mich noch zum Mittagessen ein...
Nach dem Essen verluden wir die Maschine, welche noch immer etwas feucht von der Farbe war in Juan's Auto und verabschiedeten uns von ihm!

Nach einer weiteren Pause meinerseits, um meine Mails zu checken, ging es für uns mit Toquero, einem Messermacher aus Santa de Eulalia de Oscos, daran die obere Werkstatt aufzuräumen...
Bis etwa 11 Uhr in der Nacht, fegten wir durch, ordneten das Werkzeug und bereiteten uns auf den Messerkurs vor, welcher am nächsten morgen hier stattfinden sollte!

Ja so ging am Samstag Morgen der Asturische Klappmesser Kurs auch schon los...
Dem Kurs, der über 56 Stunden dauert und in dem die Teilnehmer von Fritz und Toquero die Herstellung eines typisch Asturischen Klappmessers gelehrt bekommen, durfte ich noch für gut eineinhalb Tage beiwohnen! So konnte ich hier lernen wie man ein solches Messer anfertigt und selbst sogar eines machen, welches als Geburtstagsgeschenk für meinen Stiefvater verfrüht die Heimreise nach Deutschland antreten musste!
Der Kurs selbst, war aus meiner Sicht ein voller Erfolg alle hatten einen rießen Spaß und vor allem konnte man hier viel lernen!

Am Sonntag Nachmittag hieß es für mich im Kurs, leider schon auf Wiedersehen sagen da ich meine Koffer packen musste...
Da ich durch das abladen von dem Abschlepper vor 4 Wochen nichts mehr in den Kisten hatte, ging für mich das überlegen, wo ich was einpacken sollte erneut los... Doch bis zum Abend war alles in den Kisten verstaut und ich konnte mich zu genüge von Fritz verabschieden!

Der Abschied von Fritz viel mir ziemlich schwer die 4 Wochen waren fast zu kurz und hier gab es noch so viel zu lernen. Doch verabschiedeten wir uns mit den Worten „Wir sehen uns bestimmt bald wieder!“
Und das glaube ich auch! Ich habe in Fritz, genauso wie in den Schmieden zuvor einen guten Freund gefunden der mir in der Zeit bei ihm oft mit Rat und Tat zur Seite stand, sei es um mich zu beruhigen, dass ich mit meinem kaputten Arm nicht mehr so viel arbeiten soll. Oder um mir beim schmieden weiterzuhelfen!
Fritz ist aus meiner Sicht ein super Schmied und vor allem auch ein super Freund! (Ich hoffe ihr versteht mich jetzt nicht falsch, ich weiß nicht ob ich das über die anderen Schmiede so geschrieben habe aber das Lob könnte ich genauso für John, Jürgen oder Franky aussprechen oder für die vielen vielen anderen die ich besucht habe!)

Da Fritz an diesem Abend noch zu seiner Freundin fuhr, verstaute ich am nächsten morgen noch das Glas Honig, welches er mir mit auf den Weg gegeben hatte, in den Kisten. Frühstückte und machte mich auf den Weg nach Madrid!

So das wars dann auch schon wieder von mir und meinen 4 viel zu kurzen Wochen bei Fritz, aber wie es weiter geht könnt ihr ja schon bald lesen!

Liebe Grüße an alle!
Stück davon
Euer Peter


und hier wie gewohnt noch die Diaschau

Sonntag, 26. Dezember 2010

Kurze zwischenmeldung

So wie ihr n bissl weiter unten ja auch schon lesen konntet... ich weile wieder unter den Menschen die Internet zur verfügung haben!



Uuund vorallem Zeit um die Berichte zu schreiben!
Heute gingen schon mal zwei Berichte online und ich hoffe, dass ich jetzt jeden Tag mindestens einen Bericht online stellen kann um etwas aufzuhollen, schließlich will ich euch ja auch mal wieder was aktuelles erzähln!

Na ja bis dahin viel spaß beim lesen

Stück davon
Euer Peter

Bericht 36

Heute will ich euch mal ein bissl was über die Hammerschmiede von Fritz erzählen!

Mazonovo, wie der Name frei Übersetzt heißt, steht für den „Neuen Hammer“ und diesen möchte ich euch hier etwas beschreiben...
Es ist einer von 9 Schwanzhämmern die der Gemeinde Santa Eulalia de Oscos und einer von über 30 Hämmern aus der West asturischen Eisenregion, hier wurde von Ende des 16.- bis mitte des 19. Jahrhunderts Eisenerz abgebaut welches verhütet und in den Hammerwerken weiterverarbeitet wurde aber dazu gleich mehr.
Den vergangen Monat verbrachte ich in einem der noch existierenden Werken, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, bis 1970 schmiedete man hier verschiedenste Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Äxte, Bodenhaken, Nägel, Pfannen, Schöpflöffel sowie Beschläge und vieles mehr.
Den Hammer teilten sich vier bis sechs Hammerherren welche den Schwanzhammer schichtweise betrieben.
Wasserabhängig wurde am Hammer bis zu 24 Stunden am Stück gearbeitet, wobei im Winter die Auslastung höher lag und im Sommer durch den niedrigen Wasserstand das Wasserrad nicht durchgängig laufen konnte.
Der 113kg schwere Hammer wird über ein vertikales Schaufelrad angetrieben, hierbei wird der Stiel über eine Art Nockenwelle die mit dem Wasserrad verbunden ist gehoben.
Leicht versetzt schlägt der Hammer auf den finnenförmigen Amboss was zum schnelleren recken der Werkstücke dient. Da in der Anfangszeit des Hammers (18. bis mitte 19. Jahrhundert) die Hauptaufgabe des Schwanzhammers darin lag Tochos (30-40kg schwere Eisenblöcke) zu Stangenmaterial auszuschmieden, war der Amboss größtenteils im Boden versenkt, damit die schweren Werkstücke nicht so hoch gehoben werden mussten.

Die Schmiede setzt aus der Hammerschmiede selbst und mehreren Werkstätten zusammen. Von welcher jeder Hammerschmied eine dieser „Handwerkstätten“ besaß um dort seine am Hammer vorgeschmiedeten Arbeiten zu vervollständigen...

Noch erwähnen sollte ich die zentrale Schmiedeesse des Werks, sie wird mittels Trompa (Wassertrommelgebläse?) mit Luft versorgt.
Das interessante daran ist, dass das „herabfallende“ Wasser mittels Venturi Effekt Luft ansaugt welche in einem darunterliegenden Behälter ausgeschieden wird und über eine Holzrohrleitung in das Seitenwindfeuer eingeblasen wird!
Bei großer Auslastung oder niedrigem Wasserstand wurde zusätzlich auf eine mit einem Blasebalg betriebene Esse zurückgegriffen...

2006 übernahm Fritz Bramsteidl, den in den 90er Jahren restaurierten Traum von einer Hammerschmiede und führt fast täglich den Hammer vor. Unter anderem nutzt er ihn selbst für eigene Schmiedearbeiten worunter Geländer, Lampen, Skulpturen und vieles vieles mehr zählen!


Sodala jetzt wisst ihr auch mal wo ich meine Zeit verbracht hab

Das wars dann auch schon wieder von mir
Liebe Grüße an alle Leser
Stück davon
Euer Peter

Und hier noch wie gewohnt die Bilder!

Bericht 35 Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt …. ;-)

(1-7 November 2010)



Die Woche ging für mich ziemlich entspannt los, am Montag schlief ich erst mal aus, und machte mich nach einem ausgiebigen Frühstück, auf in den Hammer! Doch was hatte ich vor? ;)
Da, es in der letzten Woche mit dem Feuerschweißen so gut klappte vereinbarte ich mit Fritz, dass ich an meinen freien Tag, einen Versuch starten wolle um den Damast für ein Messer zu herzustellen (Feuer zuschweißen, mir fällt leider kein besseres Wort ein)
So bereitete ich alles in der Schmiede vor... schnitt mir den Stahl zurecht und heftete das Paket soweit...
die ersten Feuerschweißungen verliefen sehr schön, so konnte ich das Sägeblatt gut mit dem Baustahl verschweißen und anschließend tordieren und hatte auch ziemlich schnell ein Ansehnliches Paket aus 2 Torsionssträngen mit jeweils 8 Lagen Werkzeugstahl und 8 Lagen Baustahl zusammen...
Doch jetzt ging für mich, nicht wie überlicherweiße die Schleiferei los... Nein ich trennte das Paket in der Mitte durch, drehte die beiden Stahlplättchen um, dass sie Rücken an rücken aneinander liegen und verschweißte sie mit einem weiteren Stück Werkzeugstahl in der Mitte miteinander. Warum ich das ganze gemacht habe ist einfach zu erklären, die schönste Zeichnung hat Torsionsdamast nahe der Mitte, also ist es sinnvoll das Paket in der Mitte zu trennen um nicht so viel Schleifarbeit zu haben. Die Mittellage aus Werkzeugstahl habe ich dafür benötigt, um eine Harte Schneidlage zu bekommen (da ich ja als Kontraststahl Baustahl verwendet habe, welcher sich durch seinen zu geringen Kohlenstoff Gehalt nicht härten lässt).
Da ich durch meine vorhergehenden Schweißungen im Kohlefeuer ziemlich selbstsicher wurde versuchte ich das Paket, welches für zwei Messer bestimmt war und etwa 20 cm lang war, in einem Stück im Feuer zu schweißen (Sinnvoller wären hier zwei kleine Pakete gewesen)
hmmm... ja und das ganze ging voll in die Hose nur die Hälfte des Pakets verschweißte ordentlich und war für ein Messer zu gebrauchen...
Na ja so is das Leben, wenn nichts schief geht, geht nichts schief! ;)

Zurück im Haus machte mit dem Damast noch ein paar Ätzversuche welche auch mehr oder weniger nicht zufriedenstellend ausfielen und danach ging ich in mein Bett...
Als Fritz am Dienstag zurückkam war ich schon unten im Hammer um ein wenig zu arbeiten...
Doch, da Fritz mit dem Schleifständer weiter machen wollte, musste ich dort abbrechen und wir fuhren gemeinsam hoch in seine Werkstatt um dort weiter daran zu Arbeiten.
So ging die Arbeit dort bis Mittwoch Abend weiter, wo wir um gut 8 Uhr Feierabend machen mussten, da Fritz krank wurde!
So war er dann auch am Mittwoch mit Fieber ans Bett gefesselt und ich durfte unten alleine den Hammer schmeißen... was mich schon ein wenig nervös Stimmte, da ich ja kein Spanisch sprechen kann und auch noch nicht so fit mit dem Wasserrad war!
Doch ich überstand den Vormittag ziemlich gut, nur eine Familie kam, um das Hammerwerk zu sehen...
Da ich leider nur den Hammer vorführen konnte und nicht wirklich die Geschichte des Werks erklären konnte wollte ich für die Führung kein Geld verlangen!
… Als ich in der Pause zurück zu Fritz ging und ihm von meinem Vormittag erzählte war er Glücklich zu hören das alles glatt gelaufen ist und meinte auch, dass ich für so eine Führung kein Geld verlangen sollte...
So ass ich ein wenig zu Mittag und ging dann zurück in das Hammerwerk, als ich am Abend zurückkam und Fritz fragte, was er den essen wolle meinte er, dass er total gerne eine Kürbissuppe haben wolle... Ein wenig geschockt, dass ich etwas kochen sollte entgegnete ich ihm das ich kein guter Koch sei und ich ihm das ja schon ein paar mal erzählt habe. Aber ich mein bestes geben würde um etwas essbares zu zaubern... So machte ich mit ein wenig Unterstützung von Fritz eine Kürbissuppe welche zu meinem erstaunen auch noch schmeckte ;)
Ich weiß nicht warum ich so eine Abscheu gegen das kochen einer Solchen Suppe hatte, da es wirklich ganz leicht ist, doch ich weiß noch, dass meine letzte Freundin in Deutschland ziemliche Probleme mit dem Kochen einer solchen Suppe hatte, na ja egal! Geschmeckt hats dem Fritz und mir, und das war die Hauptsache! Nach dem Mittagessen konnte ich endlich damit beginnen mein Moped wieder zusammenzubauen da am Vormittag die Teile eingetroffen waren. So baute ich bis es dunkel wurde das neue Ritzel ein und wechselte die Kette aus...
Am nächsten Tag machte ich am morgen noch einen Ölwechsel von der BMW und unternahm direkt danach eine kleine Tour in die Berge! Bei der fahrt, war mir Anfangs schon etwas mulmig, dass nicht wieder etwas schief gehen würde, doch die Landschaft und die Kurvenreiche Strecke ließen dieses Gefühl schnell verfliegen! :)

Die restliche Woche übernahm eine Nachbarin von Fritz die Führungen im Hammer und ich, versuchte etwas schönes aus den ach so vielen Blättern zu machen die von der Hammervorführung abfielen...
So machte ich daraus ein paar Schalen und Kleiderhaken und versuchte noch vieles mehr ;-)
Am Samstag übernahm Fritz wieder das Kommando im Hammer... und pünktlich zu seiner Genesung hatten wir ein „kleines“ Kastanienfest direkt vor seiner Haustür... auf welchem ich den Kastaniengrillmeister spielte ;-)

Ja und so ging auch diese Woche zu Ende...
Liebe Grüße aus Spanien
Stück davon
Euer Peter


Frohe Weihnachten!

Ich weiß das es schon n bissl spät is...

ABER ich möchte euch allen noch eine Frohe Weihnachten wünschen!

Mir geht es blendend und ich genieß zur Zeit die Ruhe und die Natur in Kärnten...
Die Tage gibts auch wieder etwas mehr von mir zum lesen, da ich endlich wieder etwas mehr Zeit zum schreiben hab... und vorallem wieder Internet!





Stück davon
Euer Peter