Montag, 23. August 2010

Bericht Nummer 17… etwas spät aber doch noch da! ;-)

Bericht Nr. 17 Donnerstag 19.August.2010
 
Endlich komm ich mal wieder dazu was zu schreiben... Das Wochenende und die Woche waren total stressig und ziemlich crazy und ich brauchte ein paar Tage um mich hier wieder etwas einzufinden! Deswegen hab ich es auch nicht geschafft bisher etwas online zu bringen!

Ich sitz grad neben John im Auto und wir fahrn auf eine etwa eine Stunde entfernte Baustelle um ein Treppengeländer einzubauen! Ja und ich tipp grad den Bericht für euch, ich kann euch sagen es is nicht so leicht auf den Irischen Landstraßen etwas am PC zu schreiben, ich glaub ihr merkt schon das ich der Arbeit ziemlich hinterher bin... Aber warum das so ist könnt ihr ja selbst gleich lesen!

Also was war letzte Woche in der Schmiede so los?
Ich hab euch ja letzte Woche schon erzählt das ich für John ein Tor angefangen habe!

Ne ganz simple Arbeit einfach n paar Spitzen ausschmieden das ganze Ding zusammen brutzeln und feddich! ;) nach etwas zweieinhalb Tagen war es dann auch fertig und ging zum verzinken!

Ja und was hab ich sonst so getrieben? Die restliche Zeit hab ich damit verbracht 2 Würfel aus Kupferblech anzufertigen! Ich musste also das erste mal in meinem Leben Kupfer schweißen... und ich muss sagen ich würds nicht jeden Tag machen wollen!

Was ist der unterschied beim Schweißen von Stahl und Kupfer? Da Kupfer einen so tollen Wärmeleitwert hat bringt man keine Hitze ins Material und schafft es nicht ein Schmelzbad entstehen zu lassen deswegen muss man das Stück welches man Schweißen will zuvor anwärmen um eine gewisse Grund wärme im Material zu haben, ich hoff das hat jeder verstanden ja und dann ist dann schon das nächste Problem, man kann die Teile nur noch mit der Zange bewegen und da von Johns WIG Schweißgerät auch noch der Hotstart kaputt ist muss man die Teile auch noch berühren um einen Lichtbogen zu bekommen, was mit sich bringt das man die Stücke meistens verschiebt! Is ne ganz entspannende Arbeit kann ich euch sagen, wollte das Schweißgerät 4 mal aus der Schmiede werfen! (Ich wills soweit beim Fachlichen belassen, sonst wird der Bericht noch länger) Ich hab die Würfel ja soweit auch ganz gut hinbekommen...

Am Freitag hab ich nen halben Tag mit den Würfeln verbracht um danach noch schnell n Kettensegenstachel zu schweißen, leider kam ich nicht mehr dazu das Ding zu schleifen da wir nach Limerick aufbrechen mussten!

Kurz geduscht und frisch rasiert ging es auch schon los! Nicht direkt nach Limerick sondern nach Ballylanders eine Kleinstadt davor... John hatte meinen Schlafsack und mein Zelt bei sich im Auto was sich für mich ziemlich gut traf da ich so weniger Gewicht auf dem Moped hatte, was das fahren von langen Strecken ungemein erleichtert!

Nach einer etwa 5 Stündigen fahrt kam ich gut gelaunt und voller Spannung in Ballylanders an... als ich am Abend in die Stadt einfuhr wurde ich auch schon auf einen Parkplatz rausgewunken und ich konnte erkennen das hier das Schmiedetreffen stattfinden wird! Die Person die mich rausgewunken hatte erklärte mir das sie schon auf mich warteten und John auch vor etwa 5 Minuten hier eingetroffen ist!

Ich drehte mir erst mal ne Zigarette und unterhielt mich ein wenig mit ein paar Schmieden, um zu merken das die hier die gleichen Witze verstehen und genauso lustig drauf sind wie die Jungs am Kontinent nur ein oder zwei warn dabei die nicht wirklich mit mir reden wollten!

Ich machte mir deswegen aber keinen Kopf, ich mein wir wissen ja alle das so was manchmal n bissl Zeit braucht! So wartete ich dort etwa eine halbe Stunde oder Stunde auf John und Lauren und half ein wenig die Schmiedefeuer aufzustellen...

Als die beiden eintrafen war es bereits dunkel und die restlichen Schmiede beschlossen Feierabend zu machen! Wir schlossen also unseren Schmiedeplatz ab und Erik zeigte uns unser Haus für die Nacht!

Das Haus war Teil eines Altenheims und der Idealfall um bei einem Schmiedetreffen zu kampieren, es war ziemlich spartanisch Eingericht dafür aber auch ziemlich modern was einige von uns noch zu spüren bekamen!

Nachdem wir unsere Betten gefunden hatten ging es auch schon los in eins der Städtischen Pubs um dort die restlichen Schmiede zu treffen! Der Abend bzw. die Nacht dort war Ziemlich lustig und auch ziemlich lang so verließen wir die Kneipe um etwa 3 Uhr, als bereits kein Bier mehr ausgeschenkt wurde! ;-)

Da ich vergessen hatte meinen Wecker zu stellen begann der nächste Tag für mich gegen 9 Uhr...

Nach dem wir unten am Schmiedeplatz ankamen war die meiste Arbeit schon erledigt, die Zelte standen und die Feuer waren soweit um verkabelt zu werden, was nicht allein daran lag das die Schmiede gestern ziemlich lang arbeiteten, nein sie fingen am Samstag schon um 6 Uhr Morgens an alles fertig zu stellen! Als ich mich etwas umsah entdeckte ich auch eine Persönlichkeit auf die ich hier schon gewartet hatte, Peter Elgaß vom Schmiedemagazin Hephaistos, für welches ich auch von meiner „modernen“Wanderschaft Berichte! Ich war mir nicht sicher ob er mich noch kennen würde, da wir uns zu Letzt in Stia auf der Weltmeisterschaft getroffen hatten und dort auch nicht viele Worte miteinander wechselten, aber ich ließ das ganze mal auf mich zu kommen und dachte mir er wird schon wissen das ich Deutsch spreche schließlich renn ich hier ja auch in meinen Zunft Klamotten rum! Trotz alledem sprach ich mit ihm erst mal Englisch ;-)! Nach ein paar Minuten musste ich weg da das Frühstück fertig war!

Zum Frühstücken waren wir im Gestrigen Pub geladen, welches sich am Morgen, für uns von einer ganz anderen Seite zeigte, ganz ohne Betrunkene und vor allem ohne Bier ;-), wir genossen das wirklich große Irische Frühstück und ratschten ein wenig darüber ob wir das Projekt welches für das Wochenende anstand bewältigen könnten.

Die 20 Schmiede von welchen, am Samstagmorgen noch nicht alle erschienen waren hatten sich zum Ziel gesetzt 2 Bänke für einen neuen Park für Ballylanders zu schmieden, eine Art Dankeschön dafür das wir hier das Schmiedetreffen abhalten durften und das wir Schlafplätze, Essen und Trinken von der Stadt gestellt bekamen!

- Zurück bei den Ambossen und Schmiedefeuern trafen wir auch die Schmiede an welche am Morgen zugereist waren. So konnte damit begonnen werden uns das Anstehende Projekt zu erklären... Wir wurden in 6 Gruppen aufgeteilt und jede der Gruppen sollte 2 Beine für eine Bank schmieden das heißt etwa 3 Schmiede pro Gruppe... John und mein erster Gedanke war, oh Gott 20 verschiedene Schmiede 20 Möglichkeiten ein Bein zu machen das wird am Ende niemals zusammenpassen!

Nach der Besprechung suchten sich John und ich noch ein Feuer und einen Amboss.

Dennoch konnten wir aus bisher ungeklärten gründen nicht mit dem Arbeiten anfangen... und ich nutzte die Zeit und ging noch mal zu Peter, welcher immer noch im glauben war das ich kein Deutsch spreche. So wechselte ich noch ein paar Worte mit ihm bis ich ihm sagte, „we can talk german with each other!“ Es brauchte eine Weile bis er das verstand aber sein Blick war köstlich ;-) Mit den Worten „Du Lump“ verpasste er mir einen Schlag auf die Schulter! ;-)

Jaaaa... und jetzt wusste er auch wer ich bin :-) und er erzählte mir das er ja meine Berichte gelesen hatte aber er Anfangs mit meinem Gesicht nichts anfangen konnte! (ich kann ihn da glaub ich auch verstehen als ich gestern Lauren die Bilder von Zuhause zeigte erkannte sie mich auch nicht auf meinen Bildern wieder, ich schau im Zivilen Leben glaub ich doch n bissl anders aus! :D ) Für mich war die ganze Situation ziemlich lustig da ich nie dachte einem Deutschen den Anschein zu vermitteln das ich aus Irland komme, das heißt mein Englisch is seit meiner Anreise doch n bissl besser geworden, aber nur n bissl ;-) !

Ich unterhielt mich mit Peter ein wenig über das Treffen und über die Irische Art den Tag zu beginnen, schließlich hatte ich noch nichts zu tun. Wir kamen auch darauf zu sprechen, das es ein ziemlich großes Projekt für das erste große Schmiedetreffen der IABA (Irish Artist Blacksmith Asosiation) sei...

Kurzer Break hier für die Nichtschmiede unter euch. Eine Bank mit jeweils 6 Beinen zu schmieden ist an sich schon eine ziemlich schwierige Angelegenheit... da man ja nicht will das das ganze Ding Wackelt und vor allem das alles richtig ausgerichtet ist, fertigt man das ganze dann noch auf 6 Unterschiedliche arten an ist das ungefähr so, als ob man sein Auto von einem Blinden welcher von einem Sehenden Rallyfahrer eingewießen wird fahren lässt und Kuplung und Gas werden von von den Chipmunks betätigt! OK vielleicht nicht ganz so Konfus aber trotzdem ne ziemlich schwere Angelegenheit!
Etwa eine halbe Stunde später ging es für die anderen dann endlich los... nur unsere Esse machte noch Probleme, der Lüfter war kaputt.... zu erst versuchten wir ihn zu reparieren was aber nicht funktionierte bis wir ihn letztendlich austauschten... nach einer weiteren halben Stunde werkeln, konnten auch wir unser Feuer anschüren!

Um etwas schneller voran zu kommen machte John und Ich jeweils ein Bein...

nachdem John den Fuß für die Bank zur Hälfte abgesetzt hatte kam Joe in unsere Gruppe hinzu John übergab ihm seine Arbeit und agierte von nun an mehr oder weniger als Gehilfe für uns, na ja es sah mehr so aus als ob er unser Kappo war ;-) ! Ich kam mit dem Teil gut voran und hatte auch eine absolut saubere Stauchung, doch als ich mich über den ersten Bogen machte merkte ich das ich ziemlich stark vom Musterstück abwich und versuchte das ganze so weit es ging wieder zu richten... wobei ich die Stauchung etwas versaute, mein Gedanke war erst mal „das kannst du ja später noch richten wenn du Zeit dafür hast!“ So verging dann auch die Zeit und wir machten Mittag... zum Mittagessen gab es viel Salat mit 2 Scheiben Wurst,n bissl Komisches Mittagessen für nen Schmied ?!...

Doch die Zeit nach dem Mittagessen entpuppte sich für mich als absolut genial mein Hammer machte was ich wollte und wir kamen mit den beiden Werkstücken super voran... Beim Lochen halfen wir uns gegenseitig und arbeiteten zu dritt an einem Stück, was auch durch das Gewicht der Beine Nötig war! So wurde ich auch ziemlich schnell mit dem Oberteil des Beins fertig und hatte noch genügend Zeit um die untere Stauchung zu richten... als das ganze fertig war war ich auch ziemlich zufrieden mit meiner Arbeit... da sie exakt mit dem Muster übereinstimmte!




Über den Tag verteilt und besonders am Abend hatte ich Zeit den Anderen Schmieden ein wenig über die Schulter zu schauen, es war wirklich erstaunlich nicht ein Schmied hier machte etwas auf dem selben weg wie der andere ;-)!
So verging dann auch der Tag am Feuer... Am Abend mussten Joes und mein Werkstück noch mal erwärmt werden da wir uns mit der größte einer Lochung vertan hatten was aber kein großes Problem darstellte und in gut 15 Minuten gerichtet war!

Am Abend stellte sich für Lauren, John und mich heraus das wir 3 neue Gäste in unserem Haus haben würden darunter Joe mein Schmiedekammerad und Mike ein anfangs ziemlich ruhiger Geselle... Da in unserer „Luxusvilla“ das Wasser ausgefallen war konnten wir uns an diesem Abend nicht duschen was uns aber nach ein paar Guinness auch nicht mehr stört!

Der Abend im Pub war total lustig!

Da jeder mit seiner Arbeit Fertig war, war auch ein wenig die morgendliche Anspannung raus, für den nächsten Tag hieß es „nur“ noch zusammenstecken und das ganze vernieten!

Als wir das Pub verliesen wollte ich mich kurz vor dem Schlafen gehen noch erleichtern und stolperte Mike hinterher welcher in Richtung Gebüsch ging... ich merkte aber ziemlich schnell das er in Richtung Musik stolperte und so schwang er sich auch schon über den ersten Zaun, ich hinterher! Ich dachte mir „der is so betrunken den kannst jetzt net alleine rum laufen lassen!“ So rannte ich ihm dann Querfeldein hinterher bis wir in einem vollgestopften Zelt ankamen... Wo wir dann auch noch für etwa eine Halbe Stunde Musik hatten! ;-)

Ich weiß nicht mehr genau wann ich in dieser Nacht in mein Bett gekommen bin Joe erklärte mir am nächsten Tag „es war ca.4 Uhr...“

…um 7 Uhr wurde ich dann auch das erste mal geweckt, Joe machte sich auf, zum Treffen... ich haute mich noch mal für ne Stunde aufs Ohr um dann um halb 9 auch bei den Ambossen zu erscheinen! Dort angekommen hatte ich einen ziemlich ruhigen morgen ich unterhielt mich viel und vertrödelte ein bisschen die Zeit bis zum Frühstück!

(Ich spar mir jetzt vom Frühstück zu erzählen)

Nach dem Frühstück Setzten wir noch die Rundeisen für die Bänke (Querstreben) ab, damit war unser Soll auch erfühlt!

Da die Beine für die Bänke größtenteils fertig waren und mit den Nieten nicht alle Schmiede beschäftigt werden konnten fingen wir n bisschen an, rumzuspielen und machten ein paar Blätter für die Kinder, ich versuchte mich auch mal wieder ein wenig im Feuerschweißen

und siehe da es klappte ganz gut!
Das Ergebnis war ein kleiner Feuerspieß, nichts außergewöhnliches!


Ab und an half ich auch beim Nieten, rund 6 Leute mussten die Bank auf dem Amboss halten damit 3 Mann die Nieten rein haun konnten!...

Gegen Abend war dann auch die Zweite Bank soweit fertig wir mussten nur noch die großen Nieten verklopfen und ich hatte auch die Ehre eine der letzten reinzuhämmern :-)

(Bevor ich es vergesse zu sagen die Bänke passten super zusammen nichts Wackelte und selbst auf dem graden Boden kippelten sie kein bisschen ;-) )

In dieser Zeit verabschiedete sich John und Lauren von mir da sie sich auf den Weg zurück nach Ballina machen wollten, John wollte ja Montags arbeiten!

Meiner einer aber blieb mit ein paar Schmieden noch die Nacht über in Ballylanders, was sich für mich gut traf da ich am Montag Morgen Mark Keeling in West Cork besuchen wollte!Nachdem ich das Haus gewechselt hatte, um nicht so alleine zu sein ;-) Machte ich mich mit Tom, einen angehenden Schmied aus England, und Donnacha, einem Künstler aus Galway, auf den Weg ins Pub... ich erzählte ihnen dort von der Riesen Party in dem Zelt und beide waren ziemlich schnell der Meinung das wir da hin müssten, gesagt getan leerten wir unser Bier und machten uns auf den Weg dort hin! Wir stellten fest das man bis 11 Uhr umsonst in das Zelt kam und nach 11 Uhr musste man dafür zahlen! Es war 20 Minuten vor 11 ;-) Glücklich wie wir waren stolperten wir auch in das Zelt, um dort zu merken, das es leer war! Hmmm... toll was nun? Schnell zurück ins Pub noch ein Bier und wieder zurück ins Zelt ein eng gestrickter Zeitplan und wir schafften es auch fast Pünktlich zurück, doch kamen wir 5 Minuten zu spät, die Kasse war bereits geöffnet :( Da wir aber die lustigen Schmiede waren durften wir „ausnahmsweise“ umsonst rein! ;-)

So langsam füllte sich auch das Zelt und wir hatten ziemlich viel gaudie, was auch daran lag das uns die Leute hier wie Rockstars behandelten, ständig wollte jemand mit uns Fotografiert werden und ständig wurden wir angesprochen, war schon ne geile Situation!

Damit ich mich nicht die ganze Zeit wie ein Fremder fühlen musste dachten sich die beiden, sie stellen sich mit mir gleich und Tom stellte einen Franzosen dar, die meiste Zeit auch mit meinem Hut, und Donnacha einen Dänen, er trieb das ganze dann soweit auf die spitze, dass er ein Mädel fragte wo die Toiletten sind (wir standen in diesem Augenblick direkt vor den Dixi Klos), sie erklärte ihm, da drüben in den Boxen, er sagte das sind keine Toiletten und sie solle ihn doch nicht auf den Arm nehmen, das ganze ging dann soweit bis sie in dem Dixi Klo stand und für ihn auf den Klodeckel deutete, ich glaub sie hätte es ihm auch am liebsten noch gezeigt! ;-)

Ja alles in allem war es schon ein ziemlich lustiger Abend, mir wurde zwar mindestens 20 mal mein Hut geklaut aber wir eroberten ihn jedes mal wieder!

Um so härter aber war der nächste morgen... Um 8 Uhr morgens wurde ich nach ein paar Stunden Schlaf von Steven geweckt welcher mich fragte ob ich nicht früh raus wollte um zu Mark zu fahren, mit ziemlichen Kopfschmerzen gingen wir gemeinsam in den Shop um zu Frühstücken und Kaffee zu tanken!

Nachdem wir gesättigt waren verabschiedeten wir uns noch von einander und fuhren in die entgegengesetzten Richtungen, ich nach Cork und Steven Donacha und Tom nach Galway...

Die Fahrt mit Kopfschmerzen war nicht grade die beste und was das ganze noch ein wenig verstärkte war das mein Navi in Johns Auto war, da ich vergessen hatte es dort wieder rauszuholen! (keine Angst ich hatte nur Kopfweh hatte am Abend zuvor nur 3 Bier getrunken, wusste ja das ich am nächsten Morgen fahren muss ;-) )

Ich fand aber ziemlich schnell meinen Weg in die Gegend um Mark's Schmiede was mich in meiner Situation ziemlich bestärkte...

musste aber über eine Stunde seine Schmiede suchen da ihn in der Umgebung keiner kannte! Ich wollte meine Suche schon aufgeben als ich zufällig in einer Farm Metall liegen sah in meiner Hilflosen Situation dachte ich mir das wird wohl die Schmiede sein, ja und das war sie auch!

Mark der nicht wusste das ich ihn besuchen würde begrüßte mich ziemlich freundlich und fragte mich ob ich der Reisende sei der ihm eine Mail geschrieben hatte... ich bestätigte das und meinte das es schade sei das er keine Arbeit für mich habe aber ob ich nicht trotzdem seine legendäre Schmiede sehen könne...

Er meinte das es überhaupt kein Problem sei und führte mich in die Schmiede!

Dort fand ich mich wieder, mit riesigen Auge, wie ein kleiner Junge im Schlaraffenland!


Man weiß in der Schmiede gar nicht was man zuerst anschauen sollte, Mark hat Unmengen an Maschinen und mindestens 1000 verschiedene Werkzeuge rumstehen! (Die Werkzeuge in der Schmiede sind echt ein Traum für mich...)

Er lies mir ein wenig Zeit um mich in der Schmiede umzusehen und überraschte mich dann noch damit das er im „Keller“ noch eine Werkstatt hat in welcher er ein paar Fräsmaschinen und eine 3 oder 4m Drehbank stehen hat! Und weil das noch nicht genug war, zeigte er mir noch den Holzteil seiner Schmiede, man man wenn ich mich jetzt so an die Schmiede zurückerinnere, das war so ne unglaubliche Werkstatt und vor allem arbeitet er alleine darin... man könnte in der Schmiede mindestens 10 Gesellen beschäftigen!
Er erklärte mir das er schon mit 16 angefangen hat alte Maschinen zu sammeln und wieder herzurichten! Nachdem er in den Staaten arbeitete und sich dort in einer großen Schmiede etwa so fühlte, wie ich mich bei ihm, hat er zu sich selbst gesagt „Das werde ich selbst auch mal haben!“ Und ich sag das jetzt zu euch ich werde auch mal so geile Werkzeuge und gute Maschinen in meiner Schmiede haben wie Mark!



Gemeinsam besuchten wir noch die Schmiede MOJO (die Werkstatt von Moss Joe) zwei Schmiede in der nähe von Mark, wir beide waren ziemlich begeistert von ihrem Workshop da beide erst vor etwa einem Jahr ihre Schmiede eröffnet haben und für die kurze Zeit haben sie eine echt gute Einrichtung!

Aber das Sie uns noch eine alte Mühle hinter der Schmiede zeigen würden hätte keiner von uns Zweien erwartet!

Die Mühle ist etwa 600 Jahre alt und seit 50 Jahren verlassen, doch wenn man in das Gebäude geht fühlt man sich als ob man gerade ein Schiffsfrack öffnet, da alles den Anschein hat als ob man dort bis zum letzten Tag gearbeitet hat und dann der letzte die Türe zugezogen hat um morgen wieder anzufangen... selbst eine Flasche Wasser steht noch auf der Werkbank, alles ist unter einer dicken Staubschicht begraben und die Werkzeuge rosten vor sich hin... doch das Mühlrad ist noch funktionstüchtig und man kann es zu Wasser lassen! Ein gigantisches Erlebnis so was zu sehen, ich habe schon viele alte Gebäude gesehen aber diese Mühle hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck, selbst der Hut des Müllers welchen er an seinem Todestag noch auf hängte, hängt noch an seinem angestammten Platz!

(Die Bilder von der Mühle sind nicht die besten da es so viel zu sehen gab und ich mit dem Fotografieren einfach nicht mehr hinterher kam)

Nach der Mühlen Besichtigung sind Mark und ich erst mal sprachlos zurückgefahren... nach ein paar Minuten fing er aber an sich bei mir zu bedanken und sagte das es auf keinen Fall ein Fehler war, das ich ihn hier her gebracht hatte und ich der erste sei, der ihn seit langer Zeit wieder aus seiner Schmiede lockte!

Es war schon ziemlich spät und auf dem Weg zur Schmiede fing es auch noch an zu regnen... So beschloss ich, auf die Einladung von Mark und seiner Frau, die Nacht in ihrem Haus zu verbringen um nicht in der Nacht zurück nach Ballina zu fahren! Nach einem kurzen Anruf bei John war dies auch geklärt!

Ich hatte noch einen großartigen Abend mit Mark bekam sogar Deutsches Bier und wir unterhielten uns in die Nacht hinein, über das Schmieden und Werkzeuge, eine geile Zeit! Vor dem Schlafen gehen zeigte er mir noch seine Schmiedebücher und ich war mal wieder baff... eins davon drückte er mir auch gleich in die Hand und sagte ich solle es mir doch mal ansehen, so ging ich dann auch schlafen!

Ich glaube nach 5 Stunden Schlaf, bin ich mit den ersten Sonnenstrahlen (etwa 6 Uhr) in Westcork aufgebrochen und bin nach 6 Stunden fahrt bei John in der Schmiede in Kilalla angekommen... Ein bisschen durcheinander und mit einem Kopf voller Ideen, bastelte ich noch ein bisschen an den Würfeln...

ja und jetzt wisst ihr ja was bei mir so los war und versteht auch hoffentlich warum Ich keine Zeit für den Bericht hier hatte ;-) Mein Kopf platzt momentan vor Ideen und ich finde absolut keine Zeit sie aufs Papier zu bringen... ich Schreibe und Zeichne von morgens bis Abends und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht all zu übel das ich n bissl auf mich warten lass!

Ich könnte noch 5 Seiten über das Wochenende schreiben aber ich glaube das es genug ist was ich geschrieben habe und ich hab versucht euch das beste zu erzählen! ;) Ich kann nur sagen, dass das eines der besten Wochenenden auf der Insel war und ich finde es absolut genial so gut in die Irische Schmiedefamilie aufgenommen worden zu sein! DANKE JUNGS!

Grüße von der sonnigen Insel
Stück davon
Euer Peter

Hier die Bilder von der

Irish Artist Blacksmiths Association (IABA)s Fotos - Ballylanders Forge-in August 2010


 

 

Und hier noch mein Fotoalbum




2 Kommentare:

  1. Oh man ich wünscht hier gäbe es mal solche Schmiede-Sessions, das wärs.
    Was mich ein bisschen wundert ist, dass die Fussbeine so schlicht sind, naja gut andererseits hätte man mit mehr Schnickschnack sicher nicht alle gleich hinbekommen.
    Wann gehts denn nach Frankreich?

    Mfg

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  2. hey peter :)
    wollt mich mal noch kurz melden bevor ich heute nacht selber auf große reise geh :) :)
    mach weiter so, genieß die zeit und noch viel erfolg bei deiner weiter fahrt nach frankreich/spanien :)
    liebe grüße auch von der restlichen familie katheder :)

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