Sonntag, 26. Dezember 2010

Bericht 36

Heute will ich euch mal ein bissl was über die Hammerschmiede von Fritz erzählen!

Mazonovo, wie der Name frei Übersetzt heißt, steht für den „Neuen Hammer“ und diesen möchte ich euch hier etwas beschreiben...
Es ist einer von 9 Schwanzhämmern die der Gemeinde Santa Eulalia de Oscos und einer von über 30 Hämmern aus der West asturischen Eisenregion, hier wurde von Ende des 16.- bis mitte des 19. Jahrhunderts Eisenerz abgebaut welches verhütet und in den Hammerwerken weiterverarbeitet wurde aber dazu gleich mehr.
Den vergangen Monat verbrachte ich in einem der noch existierenden Werken, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, bis 1970 schmiedete man hier verschiedenste Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände, wie z.B. Äxte, Bodenhaken, Nägel, Pfannen, Schöpflöffel sowie Beschläge und vieles mehr.
Den Hammer teilten sich vier bis sechs Hammerherren welche den Schwanzhammer schichtweise betrieben.
Wasserabhängig wurde am Hammer bis zu 24 Stunden am Stück gearbeitet, wobei im Winter die Auslastung höher lag und im Sommer durch den niedrigen Wasserstand das Wasserrad nicht durchgängig laufen konnte.
Der 113kg schwere Hammer wird über ein vertikales Schaufelrad angetrieben, hierbei wird der Stiel über eine Art Nockenwelle die mit dem Wasserrad verbunden ist gehoben.
Leicht versetzt schlägt der Hammer auf den finnenförmigen Amboss was zum schnelleren recken der Werkstücke dient. Da in der Anfangszeit des Hammers (18. bis mitte 19. Jahrhundert) die Hauptaufgabe des Schwanzhammers darin lag Tochos (30-40kg schwere Eisenblöcke) zu Stangenmaterial auszuschmieden, war der Amboss größtenteils im Boden versenkt, damit die schweren Werkstücke nicht so hoch gehoben werden mussten.

Die Schmiede setzt aus der Hammerschmiede selbst und mehreren Werkstätten zusammen. Von welcher jeder Hammerschmied eine dieser „Handwerkstätten“ besaß um dort seine am Hammer vorgeschmiedeten Arbeiten zu vervollständigen...

Noch erwähnen sollte ich die zentrale Schmiedeesse des Werks, sie wird mittels Trompa (Wassertrommelgebläse?) mit Luft versorgt.
Das interessante daran ist, dass das „herabfallende“ Wasser mittels Venturi Effekt Luft ansaugt welche in einem darunterliegenden Behälter ausgeschieden wird und über eine Holzrohrleitung in das Seitenwindfeuer eingeblasen wird!
Bei großer Auslastung oder niedrigem Wasserstand wurde zusätzlich auf eine mit einem Blasebalg betriebene Esse zurückgegriffen...

2006 übernahm Fritz Bramsteidl, den in den 90er Jahren restaurierten Traum von einer Hammerschmiede und führt fast täglich den Hammer vor. Unter anderem nutzt er ihn selbst für eigene Schmiedearbeiten worunter Geländer, Lampen, Skulpturen und vieles vieles mehr zählen!


Sodala jetzt wisst ihr auch mal wo ich meine Zeit verbracht hab

Das wars dann auch schon wieder von mir
Liebe Grüße an alle Leser
Stück davon
Euer Peter

Und hier noch wie gewohnt die Bilder!

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