Freitag, 25. März 2011

Bericht 47

(22.12-10.1.2011) Angekommen in der Müllersschmiede

Als ich in die Schmiede kam, war Leonhard, welcher mich hierher eingeladen hatte, mindestens so überrascht wie ich, dass ich den Weg hier her so schnell hinter mich bringen konnte... So hatte ich von Ybbsitz, bis hier her etwa 25Stunden gebraucht wobei ich über 10 Stunden von dieser Zeit, Rast machte...
Doch Leonhard freute sich riesig über mein „plötzliches“ erscheinen und brachte mich erst mal in die Werkstatt wo mir Erich, der Schmiedemeister von hier, die ganze Müllersschmiede zeigte... Mit offenen Mund und großen Augen folgte ich ihm und ging staunend an den vielen Federhämmern und Pressen vorbei... Es schien fast so als ob hier überall gehämmert wurde. Es war einfach jeder der vielen Schmiede, fleißig am schaffen... So zeigte mir Erich auch die Härterei, den Werkzeugbau, die Schleiferei und das Magazin mit der „Einstielerei“, die Schmiede war riesig und ganz anders als alle anderen Schmieden in denen ich bisher war... So freute ich mich schon riesig darauf die nächsten Tage hier zu arbeiten und von den Schmieden zu lernen.

Doch erklärte mir Leonhard, während er mich zu einem Gasthaus brachte, in dem ich für die nächsten Tage Quartier finden sollte, dass Morgen der letzte Arbeitstag für dieses Jahr sei und dass das Hammerwerk bis 10 Jäner Urlaub machen würde, sie mich aber für diese Zeit auf alle fälle Beherbergen würden, da er sich vorstellen könne wie schwer es sei über Winter und besonders über Weihnachten irgendwo Arbeit zu finden...
So bekam ich in dem Gasthof ein Zimmer mit einem Balkon und einer wunderschönen Aussicht ins Tal...
Am nächsten Morgen kam Leonhard mit Wolfgang und Seppi seinen Cousins hoch zum Gasthaus, Klein Henner, wo wir zum Frühstück verabredet waren... Dort stellte ich mich meinen 3 neuen Chefs vor und sie erzählten mir ein wenig über die Schmiede!
Bis wir dann gemeinsam runter in die Schmiede fuhren... Auf dem Weg dorthin fuhr Leonhard einmal durch Wolfsberg um mir alles zu zeigen und brachte mich dann in die Schmiede wo gerade alle über dem Weihnachtsputz waren...
Leonhard stellte mir hier gleich Peter vor welcher im Hof unter dem Gasthaus lebt, dieser bot mir an mich nach dem Feierabend, mit hoch auf den Berg zu nehmen... So half ich noch ein wenig mit und trank nach dem aufräumen mit meinen vielen neuen Kollegen noch ein Bier in der Schmiede und rauchte eine traditionelle Weihnachtszigarette von Wolfgang mit ;-)

Da mich ein paar von meinen Kollegen fragten, ob ich an diesem Abend nicht mit ihnen nach Wolfsberg kommen möchte, konnte ich auch nicht nein sagen und verbrachte mit ihnen einen ziemlich lustigen 23.12 in Wolfsberg und hatte so einen ziemlich guten Einstand!

Ja... und da war dann der so lange gefürchtete 24.12... Ich weiß gar nicht mehr, was ich Daheim dachte, was ich an diesem Tag so machen werde, doch stellte ich mir es ziemlich schwierig vor den Heilig Abend rum zu bekommen.
Was meine Situation noch etwas erschwerte, war, dass ich hier in einer neuen Umgebung und Schmiede war...
Doch der Abend war besser als ich es mir je vorstellen hätte können... so lud mich Leonhard ein, mit seiner Familie Weihnachten zu verbringen. Ich war am Abend bei ihm und seiner Familie mehr als gut aufgehoben und war wirklich Glücklich und Zufrieden hier so gut Untergekommen zu sein!

Die nächsten Tage verbrachte ich damit ein wenig auszurasten und nutzte meinen Urlaub dafür, mein Schmiedeforum neu aufzulegen und Leonhards Buch über die Zeugschmiede zu lesen...
Da man hier in Kärnten Silvester traditionell vom 30. auf den 31 feiert, verbrachte ich das sogenannte Bauernsilvester mit Leonhard in Bad Sankt Leonhard und hatte dort mit ihm und einem Arbeitskollegen einen ziemlich lustigen und langen Abend! :D
Dies war dann auch der Grund warum ich am 31. froh war, Silvester im „kleinen“, droben im Klein Henner mit ein paar Italienischen Gästen zu feiern... und so ging ich ganz brav nach dem Neujahrswünschen schlafen...
Während meines restlichen Urlaubs las ich das Buch von Leonhard in aller ruhe zu Ende, ging viel Spazieren oder fuhr ein wenig mit dem Fahrrad welches mir Peter ausgeliehen hatte und arbeitete an dem Plan für meine eigene Schmiede... Auch besuchte mich Leonhard ein paar mal hier, welcher mir an einem Tag die Stadt zeigte und mich dort in eine Schmiede direkt unter der Kirche mitnahm, welche dort schon seit 150 Jahren bestand. Die Schmiede war ein absoluter Traum, mitten in der Stadt gelegen, die Werkstatt voll ausgestattet und die Arbeiten des Meisters wunderschön, doch hatte das ganze einen Hacken, der Meister welcher die Schmiede von seinem Vater übernommen hatte musste diese vor einigen Jahren schließen, da er zwar Aufträge aber keinen Nachfolger für das Lebenswerk einiger Generationen finden konnte... So war es zwar schön seine Arbeiten zu sehn, doch im gleichen Atemzug auch sehr traurig zu erfahren das dort wahrscheinlich der letzte Hammer gefallen ist, als wir ihn Verliesen wünschte er mir noch viel Glück auf meiner Reise und ich hoffte innerlich, dass er vielleicht doch noch einen Nachfolger für seine Kunstschmiede hier in Wolfsberg finden würde...

Ja und so ging dann auch ein wirklich schöner „Urlaub“ mit viel Ruhe, die ich wirklich mal gebraucht hatte, langsam zu Ende...
Es war richtig schön hier im Gasthaus voll umsorgt zu sein und mir keine Gedanken darüber machen zu müssen wo ich als nächstes mein Zelt aufstellen müsse oder welches Problem wohl als nächstes an die „Tür“ klopfen wird...
Jeder hier ist absolut nett und die Gegend ist echt ein Traum, besser hätte ich mir diese Zeit nicht erträumen können... Aber ich glaube Bilder sagen mehr als tausend Worte und mit denen will ich euch jetzt auch noch viel Spaß wünschen!

So und das wars dann auch von mir, ich hoff euch hat der Beitrag gefallen
Stück davon
Euer Peter



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