Na ja aber das tut jetzt mal nicht zur Sache ich habe es gerade eben geschafft mein Zelt aufzustellen und mich etwas Heimisch einzurichten! Doch vor 15 Minuten sah meine Welt noch ganz anders aus! Na ja dann fang ich doch einfach mal an zu erzählen...
Nach einer etwas kurzen Nacht stand ich heute Morgen bereits gegen 8 Uhr auf, um noch die Möglichkeit zu haben Jürgens Kinder zu verabschieden!
In der Zeit in der Jürgen sie in die Schule brachte lud ich noch meine Packtaschen auf mein Motorrad und schaute alles ein wenig durch! Als Jürgen zurück von der Schule kam drückte ich ihm gleich einen Stift in die Hand damit er meine Kisten Signieren konnte... Währendessen zog ich meine Montur an und machte mich Fahrbereit... Nach der Verabschiedung von Tini. Claudio und Bernard den Zwilingen fuhr ich mit Jürgen noch schnell zur Bank, da er mir noch etwas Geld mit auf dem Weg geben wollte...
In der Zeit als Jürgen beim Geldautomaten war stellte ich fest das meine Kette ziemlich durchhing und versuchte jene auch gleich zu spannen! Da ich das ganze noch nicht selbst gemacht hatte ging ich es etwas vorsichtiger an! Jedoch spannte ich die Kette etwas fest und musste die Schrauben ein wenig zurückdrehen... dabei stellte ich fest, dass die Zahlen auf der Achse (ich hoffe das heißt so) nicht exakt gleich waren... ich versuchte das Rad zück zuschieben doch es bewegte sich nur Minimal der Unterschied war nach diesem Ruck aber auch klein, dass ich dachte „Das wird schon gehen!“ Daraufhin schraubte ich das Hinterrad wieder fest und verabschiedete mich endgültig von Jürgen!
Gemeinsam fuhren wir noch auf die Autobahn wo sich unsere Wege kurz vor der Ausfahrt zu seiner Schmiede trennten!
Mit meinem Lied auf den Lippen konnte meine Reise losgehen! Das Wetter war ideal zum fahren es war nicht ganz so warm und etwas Bewölkt, was die Fahrerei hier in Spanien doch ganz angenehm machte! (Sonst hat man hier immer das Gefühl das die Sonne einem unter dem Helm das Hirn weichkocht ;-)!)
Nach etwa einer Stunde fahrt und gute Laune fing mein Hinterrad zum schlingern an, Anfangs wusste ich nicht ob es Spurrillen in der Straße waren oder es wirklich am Hinterrad lag... ein wenig abgebremst fuhr ich weiter bis der Belag auf der Autobahn wechselte, dort merkte ich, das etwas mit meinem Gefährt nicht in Ordnung war! So fuhr ich die nächste Ausfahrt raus und konnte kurz vor einem Kreisverkehr anhalten um dort nach dem Fehler zu suchen!
Kaum das Moped aufgebockt stand ich schon am Hinterrad und stellte fest das sich das Rad noch etwas mehr verschoben hatte! Ich richtete es etwas ein und drehte eine Runde um den Kreisverkehr um das Schlingern zu testen! Doch es wurde schlimmer und fing nach einem Krachen an ständig zu Knirschen... ich fuhr zurück auf meinen „Parkplatz“ um dort noch mal nach meinem Rad zu sehen doch dort kamen schon Metallspäne aus dem Lager...
Ich wusste nicht was ich tun sollte und hatte etwas Angst mein Moped noch mehr kaputt zu machen, doch nach einer kurzen Denkpause, (ich kann euch gar nicht sagen wie sauer ich auf mich selbst war) entschloss ich langsam weiter zu fahren. Und bog auf gut Glück im Kreisverkehr Rechts ab.
Dort Landete ich in Lorca einer Kleinstadt. In der Stadtmitte fand ich eine Telefonzelle, da ich ein bisschen durcheinander war musste ich jemanden Anrufen ;-) Also rief ich meine Mama an (süß nich?) um ihr zu sagen sie solle doch bei meinem Motorradmechaniker in Deutschland anrufen um ihn zu fragen was ich in dieser Situation am besten machen sollte oder ob ich so noch bis nach Portugal weiterfahren könne...
Nach dem Anruf ging ich in einen Laden um mir dort „Frustkekse“ zu kaufen, ich hatte seit 3 Wochen nicht mehr geraucht da braucht man irgend etwas anderes wenn man sauer is ;-)! Mit meinen Frustkeksen bewaffnet lief ich durch die Stadt um dort eine Werkstadt zu suchen! Nach einer Weile wurde ich auch fündig und ging zurück zum Motorrad um es dort vorzufahren! Doch der Mechaniker dort erklärte mir, mal wieder mit Händen und Füßen, das die Straße runter eine andere Werkstatt sei welche sich auf BMW Mopeds spezialisiert hat. Ein wenig glücklich nicht in dieser „Hinterhofwerkstatt“ mein Motorrad auseinandernehmen zu lassen aber auch ein wenig voller Angst das die Reparatur sau teuer werden würde (BMW Werkstatt man weiß ja nie), fuhr ich mit gut 20 oder 30 km/h die Straße runter wo mich vor einem Motorradladen schon 3 Leute lustig anschauten, ja die Koffer machen schon was her ;-).
Dort angekommen stellte ich meine Maschine ab ging zu dem Laden und sah das dort eine Werkstatt integriert war, eine wirklich schöne moderne und saubere Werkstatt! Ich fragte die umstehenden ob jemand von ihnen Englisch oder Deutsch spreche, sie Antworteten mir nein aber der da drinnen am Telefon kann Englisch... Nach kurzer Wartezeit kam dann auch der Mechaniker heraus dem ich erklärte was mit meinem Motorrad los sei, da er ziemlich gut Englsich konnte war es leicht ihm mein Problem zu erklären! Nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte meinte er das mein Lager kaputt sei und er es mir wechseln könne aber ich müsse noch etwa 20 Minuten warten da er noch eine Harley fertig machen müsse doch danach würde er sich sofort um mich kümmern. Ich erklärte ihm, dass ich ihm bei der Arbeit so viel helfen wolle wie es nur irgend möglich sei da ich nicht viel Geld habe und ich auch hoffe das es nicht all zu teuer sei... Er beruhige mich und sagte, dass das ganze ziemlich billig ist und ich solle mir keine sorgen machen!
Während ich wartete bewunderte ich die umstehenden Motorräder und schraubte den Dreckfang vorm Reifen weg damit man später den Reifen demontieren konnte.
Als das andere Motorrad fertig war schoben wir meine Maschine auf die Hebebühne machten sie mit Spanngurten fest und er fragte mich ob ich Hunger hätte oder etwas anderes bräuchte, ich erklärte ihm ich sei im Moment glücklich und zufrieden soweit mein Moped wieder in Ordnung kommen würde. Er beruhigte mich ein wenig und sagte ich solle mich einfach auf einen Stuhl setzen und warten er würde das schon machen... Das machte ich dann auch und sah ihm beim Arbeiten zu, ein zwei mal half ich auch etwas mit das Rad auszubauen!
Als das Rad demontiert war, sah man erst den Schaden den ich da angerichtet hatte! Das Kugellager war völlig gesprengt die Kugeln flogen in der Achse herum und von dem Restlichen Lager waren nur noch Fragmente zu finden... nachdem er die Größe meines Lagers kannte suchte er bei sich nach dem passenden Ersatzteil konnte aber nur eines finden und meinte zu mir das es besser sei zwei einzubauen, er aber nur eins hier hätte, doch ab 5 Uhr könnte er ein zweites geliefert bekommen. Ein wenig geschockt, entgegnete ich ihm das es schon OK und ich könne warten. Ich glaube aber mein Blick muss ziemlich aufgelöst gewesen sein, da er gleich daraufhin sagte er hätte noch eine Idee, er schaut mal zum Nachbarn ob jener noch ein Lager hätte!
Als er weg war, sah ich das einer der Männer, welche sich im Laden mit rumtrieben und zuschauten, eine rauchte! Ich fragte ihn nach einer Zigarette (in so ner Situation darf man auch mal eine Rauchen ;-) )! Und ich konnte nach etwa 3 Wochen mal wieder eine Rauchen!
Der Mechaniker kam zurück mit einem Lager in der Hand und baute es auch gleich ein!
In der Zwischenzeit kam noch ein weiterer Kunde in den Laden der Anfangs mit dem Mechaniker auf Spanisch sprach, da ich inzwischen auch ein klein wenig Spanisch verstand wusste ich in etwa um was es ging und konnte ihm auf Englisch antworten, das er richtig lege und meine Motorradkisten wirklich von der Arme seien und sie früher als zum transportieren von Munition herhalten mussten.
Es stellte sich heraus das er auch Englisch sprach und wir hatten eine sehr gute Unterhaltung mit dem Mechaniker! Doch als ich ihnen von meinem Abenteuer erzählte meinten beide das ich schon ein wenig verrückt sei ;-) , so alleine durch die Welt zu touren... (Na ja)
Als das Rad eingebaut war und mein Moped wieder am Boden Stand fragte mich der hinzugekommene ob ich den Peter heiße, ich bejahte das und er meinte er heiße Pedro was Peter in Spanisch sei und der Mechaniker ebenfalls Pedro hieß! Also 3 Peter's oder Pedro's auf einen Haufen ;-)!
Mit Pedro wusch ich mir schnell die Hände und er sagte mir das er das Deutsche Bier sehr möge und wir wirklich das beste Bier auf der Welt brauten!
Nach dem wir sauber waren fragte ich ihn was denn die Reparatur koste und er winkte ab! Überglücklich drückte ich ihn und sagte er bekomme von mir, wenn ich wieder zurück in der Heimat bin, Nürnberger Lebkuchen von mir zu Weihnachten!
Völlig glücklich konnte ich meine Montur wieder anziehen und mich wieder auf den Weg in Richtung Gibraltar machen. Zurück auf der Autobahn kam mir noch der Gedanke ein paar Flaschen Deutsches Bier in das Paket für Pedro zu geben :) !
So konnte die Reise nach einem kurzen Anruf zuhause (um meine Mama wieder zu beruhigen, ich hatte sie ja auch aufgescheucht), weiter gehen. Mein Moped lag wieder super auf der Straße und ich war Sau Glücklich! Bei meinem nächsten Tankstopp dachte ich mir, jetzt tu ich der Maschine mal wieder etwas gutes und Tanke Super, was ich ab jetzt auch wieder durchgehend tanken werde da die Reichweite der Maschine wesentlich höher ist und vor allem die Leistung viel besser.
Meine Laune stieg immer mehr und ich war super Glücklich unterwegs (ich weiß gar nicht wie ichs anders sagen soll, mir gings einfach gut!) Die Landschaft hier ist ein Traum die Straße geht größtenteils am Meer entlang und es ist echt GEIL hier zu fahren man könnte sich fast nichts größeres schöneres oder tolleres vorstellen! Da ich auf dem Weg einen Staudamm sah fuhr ich diesen an und von dort aus ging die Fahrt durchs Gebirge weiter! Die Gebirgstrasse verengte sich so weit das gerade einmal ein Auto darauf passte und am Rand ging es gut 100 oder mehr Meter den Berg hinunter teilweise war die Straße den Abhang hinunter gerutscht, was auch hin und wieder ein lustiger Anblick war, es gab hier nicht viele Leitplanken aber eine führte durch die Luft da dazwischen keine Straße mehr war! Den absolut kurvenreichen Weg nach oben hatte ich ein Auto hinter mir welches auch ziemlich schnell fuhr, auf dem Berg oben angekommen machte ich kurz halt um ein Bild von der Landschaft zu machen und das Auto hielt kurz neben mir. Der Mann dort drin Hupte und grüßte mich total freundlich ;-) , warum nur ;-) !
So ging die Fahrt weiter durch die bestimmt 30km lange Gebirgstrasse (ich hoffe das ich die Strecke bei Google Earth für euch raus ziehen kann)
Zurück nahe dem Meer suchte ich in der Abenddämmerung noch einen Laden um mir etwas zu essen zu kaufen, da ich nichts ausfindig machen konnte und gerade an einem MC Donalds vorbeifuhr dachte ich mir das sich das trifft... Dort konnte ich eine Kleinigkeit essen und meine E-Mails checken!
Inzwischen war es etwa 22 Uhr geworden, Nacht und ich machte mich wieder auf den Weg raus aus der Stadt um dort nach einem „Zeltplatz“ zu suchen doch in der Dunkelheit konnte ich nichts finden und irrte ein wenig in der Gegend rum, ich glaube sogar das ich mal durch einen Steinbruch gefahren bin... vor allem gibt es hier Straßen die gibt es gar nicht, mit LED Beleuchtung am Rand, ich hoffe ich kann davon ein Bild hochladen, die Städte die man vom Gebirge aus sehen kann schauen in der Nacht echt super aus, wie Perlenketten die im Licht schimmern, was mich in diesem Moment aber nicht wirklich interessierte, nach gut 2 Stunden suchen fand ich dann meinen jetzigen Zeltplatz und baute dort mein Zelt auf!
Inzwischen ist es hier auch schon wieder Tag geworden da ich gestern beim schreiben eingeschlafen bin. Meine Nacht war ziemlich ruhig nur die viel befahrene Straße hielt mich ein wenig wach und ich rutschte immer von meiner Iso Matte da das Zelt schräg steht! Aber so ist alles in bester Ordnung... jetzt heißts erst mal Zelt abrechnen und dann ab nach Gibraltar und dann weiter Nach Portugal zu Gerald!
So das wars von mir
Ich hoffe ihr hattet Spaß am lesen liebe grüße aus dem Nirgendwo irgendwo bei Malaga!
Stück davon
Euer immer gut Gelaunter Peter
Hey Pete,
AntwortenLöschenlass dir mal Grüße da. Gefällt mir gut, was du treibst! Wie lang biste noch unterwegs? Man möchte am liebsten dazu stoßen, wenn man das erlebt so liest ;)
Johann