Mittwoch, 4. August 2010

Bericht Nummer 15 und mein „kleines“ Abenteuer

„Anything that can go wrong, will go wrong!“
So fängt es auf einem Tuch an auf welchem Murphy's Law beschrieben ist... aber wie ich dazu kam und warum ich gerade damit Anfange werde ich euch noch erzähln!

Meine Arbeitswoche war ziemlich entspannt und ich konnte während meiner Pausen und nach dem Feierabend ein wenig den Trip nach Nordirland vorbereiten... so suchte ich mir ein paar Punkte im Norden aus, welche ich besuchen wollte und schrieb mir 2 Hostel Adressen auf in welchen ich Samstag Nacht in Belfast kampieren wollte!

Am Freitag um 14 Uhr gab mir John, dann früher als sonst frei damit ich noch bei Sonnenschein im Nachbarland ankommen konnte... So packte ich mein Moped auf, duschte mich und fuhr als erstes die nächste Bank an um Geld für den Norden zu wechseln. Gesagt getan, hielt mich nur noch ein kurzer Stopp im Shop von der Reise ab, dort kaufte ich mir noch ein wenig Verpflegung für die nächsten Tage!

So ging es dann los bei Sonnenschein verließ ich Ballina die ersten Kilometer waren hervorragend zu fahren da es wirklich ein super warmer Tag war und noch fast kein Verkehr auf den Straßen war...

bis... ich in Sligo ankam und dort im, ich glaube Feierabendverkehr steckenblieb... die Hitze die durch die Abgase und die Sonne in meiner Montur erzeugt wurde machten meiner Laune ein wenig zu schaffen aber nach etwa 1 Stunde war ich wieder auf einer freien Strecke. Als sich die Sonne ein wenig zurückzog unnd es einen leichten Regenschauer gab, war das für mich die willkommene Abwechslung da ich wieder etwas runter kühlen konnte, doch für das Headset von meinem Navi war der „leichte“ Regen der Tod... so fiel meine Musik kurz nach Sligo aus und ich musste mich auf einer ziemlich langen Überlandstrecke durch die Torfstechergebiete selbst unterhalten... es is wirklich erstaunlich was man sich da so alles erzählt und was man alles singt wenn man in seiner Umgebung nichts aber auch gar nichts interessantes sieht! Doch nach etwa 4 Stunden fahrt kam ich endlich an meinem ersten Reiseziel an. In der Hafenstadt Portrush, da ich aber keine Zeit verlieren wollte machte ich in der Stadt nur kurz halt um mich ein wenig auszuruhen...

Ich verließ die Stadt auch schnellst möglich wieder, um mir am Abend außerhalb der Stadt noch einen Zeltplatz zu suchen. Nach einer etwa halbstündigen Suche wurde ich auch fündig einer der besten Schlafplätze welche ich bisher hatte mein Motorrad und mein Zelt waren gut versteckt und der Boden war trocken...

so kampierte ich auf meinem Anfangs perfekt anmutenden „Zeltplatz“ um Nachts festzustellen das die Straße direkt nebenan sehr stark befahren ist... trotz alledem hatte ich eine ruhige Nacht und dachte mir beim einschlafen noch das es bestimmt ein super Wochenende werden würde da bisher alles einigermaßen gut klappte....


Als ich am Samstag um 9 Uhr aufwachte brach ich sofort meine Zeltplatz ab und machte mich auf den Weg, zu meinen in Ballina ausgewählten Sehenswürdigkeiten... Als erstes fuhr ich die White Rocks an und Frühstückte dort am Parkplatz nahe dem Strand... danach ging es weiter über Dunloce Castle eine Burgruine welche man echt mal gesehen haben sollte vor allem die Straße an den Atlantiklippen ist gigantisch! Nach kurzer Rast und vielen Fotos ging es auf dieser Straße weiter zum Giants Causeway! Dort auf dem bewachten Parkplatz traf ich die Entscheidung meinen Hut und meinen Helm bei meinem Moped zu lassen da das Wetter super war und ich mir dachte das ich in etwa einer halben Stunde wieder bei meinem Moped bin... Doch wie schnell man sich täuschen kann merkte ich als ich etwa 20 Minuten zur Brücke des Riesen pilgerte, dort angekommen erklomm ich die Felsen und machte auf dem Höchsten kurz Rast um festzustellen das es zu Regnen begann... um nicht im Regen zu sitzen machte ich mich zu Fuß auf den Weg zu den Klippen welche man vom Causeway aus sehen kann als ich oben ankam war ich völlig durchnässt und wollte eigentlich wieder zurück zum Moped laufen doch auf dem Weg zurück kam dann wieder die Sonne zum Vorschein und ich entschloss mich, da ich wieder einigermaßen getrocknet war, die längere Runde zu gehen. Also lief ich etwa 8km die Klippen entlang um eine einzigartige Landschaft zu genießen und um auf dem langen Rückweg wieder in einen starken Regenschauer zu kommen...


so nass wie ich war setzte ich mich wieder auf meinen Bock und fuhr die Strecke weiter zu Carrickarade (Robe Brige). Auf dem Weg dort hin nahm ich noch einige Sehenswürdigkeiten mit und das Wetter zeigte sich auch wieder auf meiner Seite... als ich bei der Brücke ankam hatten wir wieder strahlenden Sonnenschein und man konnte auch keine Wolke am Himmel sehen, so machte ich den selben Fehler als bei den Sechseckigen Steinen (Giants Causeway) und ich verließ mein Moped ohne Hut... als ich an der Hängebrücke angekommen war und dort anstand um sie zu überqueren fing es natürlich wieder an zu Regnen, doch der Regen lies schnell nach! ;-)


Von der Brücke aus Fuhr ich dann über die Küstenstraße in Richtung Hauptstadt... doch je näher ich Belfast kam desto schlechter wurde das Wetter und fast meine gesamte fahrt bis Belfast war verregnet... kurz vor der Millionenstadt hielt ich noch mal bei einem MC Donalds um mal etwas zu essen und um vor allem ein wenig zu trocknen...
nach dem kurzen Aufenthalt machte ich mich endlich auf in die Metropole um mir dort ein Hostel für die Nacht zu suchen... auf dem Weg ins Zentrum kam mir ein rosa Feuerwehrauto entgegen und auf der ganzen Straße lagen Bierflaschen und Bierdosen was mir im ersten Moment etwas Spanisch vorkam aber mich nicht weiter beeindruckte, im ersten Hostel angekommen fragte ich den Portie nach einem günstigen Zimmer, er meinte aber das er heute wegen einem großen Fest komplett ausgebucht sei und gab mir eine Adresse von einem anderen Hostel... diesen Spruch hörte ich dann in 4 weiteren Jugendherbergen bis mir in der 6. das Mädel an der Rezeption erklärte das heute Gay Festival in Belfast sei...

UND... es machte „Klick“ in meinem Kopf die ganzen Betrunkenen auf der Straße die sich Arm in Arm in den Abend tanzten das rosa Feuerwehrauto...

Im ersten Moment dachte ich mir ich bin doch im falschen Film den ganzen Tag regen und dann das... doch ein bisschen froh war ich schon nicht in einem Mehrbettzimmer in Belfast zu schlafen und mit meinen Zunftklamotten die Stadt unsicher zu machen, schließlich denkt hier ja jeder das ich in der Kluft einen Cowboy darstelle und so wenig ich gegen Schwule habe, doch den Indianer und Bauarbeiter aus YMCA wollte ich nicht wirklich kennenlernen, ich verließ also die Großstadt und suchte mir in der Abenddämmerung außerhalb der Stadt einen platz für mein Zelt...

So verließ ich die Stadt und es begann mal wieder zu Regnen... bis ich endlich einen einigermaßen guten Schlafplatz gefunden hatte vergingen über eineinhalb Stunden... doch kurz vor der Dunkelheit hatte ich es doch noch geschafft mein Zelt irgendwo in der Pampa in der nähe eines Parkplatzes aufzuschlagen...

ein Platz der wirklich nicht der Rede wert ist... der Boden nass, ich nass alles war sch... so schlief ich dann ziemlich schnell ein, da der Tag mich doch etwas angestrengt hatte! Doch wenige Stunden später wurde ich von quietschenden Reifen geweckt und es stellte sich heraus, das auf dem Parkplatz nebenan die Jugendlichen aus der Stadt ihren Spaß mit ihren Mädels haben oder was auch immer zumindest war auf diesem Parkplatz am Ende der Straße im Nirgendwo mehr los als auf der Autobahn...

so wusste ich auch oft nicht ob vielleicht jemand mein Zelt oder mein Moped entdecken würde und schlief zum ersten mal mit meinem Messer im Schlafsack... (man weiß ja nie was so kommt nach so nem verrückten Abend)

Doch die Nacht verlief ziemlich gut irgendwann stoppte auch der „Verkehr“ und ich schlief endlich ein bis ich um etwa 10 Uhr aufwachte... Als ich meinen Zeltplatz abgebrochen hatte und alles wieder auf meinem Motorrad verstaut hatte merkte ich erst mal das ich meine Maschine in dem Schlammigen Boden festgefahren hatte... so brauchte ich sehr viel Energie und Kraft um aus dem Morast wieder raus zu kommen... es kamen etwa 3 oder 4 Leute vorbei keiner half mir alles war scheiße und ich war am Ende wütend und nass!

Doch als mein Moped endlich wieder frei war machte ich kurz Rast auf dem Parkplatz um dort meine Kette zu ölen und die Maschine durchzuchecken... auf dem Parkplatz sah ich ein Schild auf welchem Mühlenwanderweg stand, welcher laut dem Plan seinen Mittelpunkt an meinem Standort hatte... also dachte ich mir, um mich ein wenig runter zubringen schau ich mir doch die Mühle an... der Wanderweg war super ich hab zwar nur ein Mühlrad und keine Mühle gesehn aber der Weg verlief an einem Fluss mitten im Wald! Endlich wieder Wald die Ruhe und der Geruch brachten mich auch schnell wieder auf andere Gedanken... auf einmal sprachen mich auch einige Wanderer auf mein Moped an und unterhielten sich immer wieder mit mir. Alles in allem war es dann doch ein schöner Morgen...


Als ich zu meinem Motorrad zurückging begegnete mir noch ein älteres Ehepaar mit 3 Kindern, die mich auch gleich auf meine Geschichte ansprachen... ich unterhielt mich kurz mit ihnen und sie machten sich weiter auf den Weg... doch als ich gerade meinen Helm anziehen wollte kam der Herr zurück und fragte mich ob er mich nicht auf einen Tee einladen könne seine Enkelkinder würden sich auch sehr über einen solchen Besuch freuen... so nahm ich die Einladung an und bekam dort nicht nur Tee und ein aufheiterndes Gespräch nein auch ein Mittagessen gab es hier für mich... Bei der Unterhaltung mit einem der Enkel stellte sich heraus das einer der Junge aus Rumänien adoptiert wurde, als ich ihm erklärte das mein bester Freund auch aus diesem Land komme war er vollauf begeistert und erzählte mir viel über sich seine Eltern und darüber das er mal nach Spanien ziehen wolle und vieles mehr! ;)

Der Vormittag hier auf der kleinen Irischen Farm war gigantisch ich konnte mich wieder ausruhen und war wieder fit für den weg nach Belfast... als ich mich abfahrbereit machte fragte mich die Dame noch ob ich nicht in meinen Koffern etwas Platz für ein Tuch hätte... ich sagte sicher aber sie brächte mir doch nichts geben da sie mir schon so viel halfen... doch sie drückte mir ein Tuch in die Hand auf welchen Murphys Law beschrieben war... IRONIE?


So machte ich mich nach ein paar Bildern frisch bepackt auf den Weg in die City...

Ich kam etwa 20 Minuten zu spät bei Harland und Wolff an um die Führung im Pumpenhaus des Trockendocks mitzumachen... schade aber ich konnte mir selbst an den rießigen Kränen und an dem gigantischen Trockendock ein Bild von dem Platz machen, an welchem die zwei größten Schiffe der Welt gebaut wurden... es ist schon erstaunlich wenn man sieht was für Ausmaße der platz hat an welchem die Olimpic und die Titanic vom Stapel liefen... und wenn wir schon dabei sind wenn ihr jemals in Belfast sein solltet fragt nach der Titanic ;) (She was all right when she leaves us!)


Nach dem Besuch der Werft fing mal wieder der Regen an, inzwischen schon dran gewöhnt machte ich mich auf ins Stadtzentrum, welches ich mir den Nachmittag über noch ansah...
Dort konnte ich mir endlich wieder Ohrstöpsel für mein Navi kaufen und entdeckte das nicht nur in Pisa ein schiefer Turm steht :D und noch am Rande wenn ihr mal in Belfast sein solltet geht dort ins Queen Victorias Einkaufszentrum!

Gegen 19 Uhr verließ ich dann auch Belfast um nicht mitten in der Nacht nach Hause zu fahren. Das Wetter war für das Wochenende gut ab und zu ein leichter Regenschauer auf dem Motorway lies sich manchmal sogar die Sonne sehen und ich war sehr gut gelaunt auf der Fahrt zurück...


Auf dem halben weg zurück, auf der Country Site sah ich noch ein Schild auf dem eine Art Steinhaus gezeichnet war und es stand irgendetwas mit Forrest drauf... ich dachte mir Ideal da machste jetzt noch kurz Pause isst nen bissen und dann weiter nach Hause! Gesagt getan fuhr ich den Wald an... es stellte sich für mich schnell heraus das es ein dort ein Naturschutzgebiet ist... als ich dort ankam sah ich noch zwei ältere Herren auf dem Weg in den Wald gehen...


als ich mein Moped auf dem Parkplatz abstellte war es etwa 19 oder 20 Uhr (jetzt wird die Zeit wichtig) und ich sah mir kurz den Plan von dem Wald an... da die Wanderstrecke nicht weit aussah beschloss ich den etwa 3 km langen „rundweg“ zu gehen... so stiefelte ich los und lief durch einen ziemlich alten und dunklen Fichtenbestand... bis zu dem Steinhaus... von dort aus weiter auf einem Feldweg welcher abrupt endete, ich lief wieder zurück zu dem Haus dort erkannte ich ein Schild mit einem Rucksackwanderer und einem Pfeil ich dachte mir „ah da läuft der Hase...“ so lief ich den Schildern nach... und ging weiter und weiter bis ich mitten auf einer Wiese stand, von dort aus konnte ich gerade noch den Sonnenuntergang in den Bergen bewundern und merkte das ich nicht mehr wusste wo ich war... die nächsten Lichter ewig weit entfernt und der Weg zu dunkel um zurückzugehen... anfangs dachte ich mir noch die zwei Wanderer müssten mir ja wieder entgegen kommen da ihr Auto neben meinem Moped stand nur sie kamen nicht! So dachte ich anfangs noch an einen Rundweg was ich aber nach einer Stunde laufen fallen lies... es war zu weit und zu dunkel um umzukehren meinen Helm welchen ich an meiner Jacke festgemacht hatte drückte mir in die Hüfte und durch den Regenmembran in der Jacke schwitzte ich wie in der Sauna... der Weg war ewig und ich fühlte mich hilflos verloren mitten über Hügel Wiesen und kleinen Pfaden entlang immer den auf den Schildern abgebildeten Wanderern folgend lief ich langsam ins Tal... dort kam ich auf eine Straße ging an 2 unbesiedelten Farmen vorbei um vor der 3. einen jungen Mann mit seiner Freundin vorzufinden er begrüßte mich höflich und ich sagte ihm sofort das ich Hilfe bräuchte da ich nicht mehr weiß wo ich bin und ich zu meinem Moped muss (es war fast 22 Uhr) ich zeigte ihm Bilder von dem Wald und er sagte mir das er es fast unmöglich finde das ich aus dem Wald komme da es ein rießen Stück zu laufen sei und der Parkplatz mindestens 15km Luftlinie entfernt lag... er meinte aber das es der einzige Platz ist den er mit meinen Bildern in Verbindung bringen könne und er würde mich zu dem Parkplatz bringen... gesagt getan liefen wir noch mit seiner Freundin zu seinem Haus und er brachte mich mit dem Auto zu dem Parkplatz, auf dem Weg dorthin stellte sich auch heraus das er auch Peter heiße und hier auf dem Bau arbeite ich erzählte ihm von meinem crazy weekend und wir hatten ne ziemlich gute Unterhaltung, als wir auf dem Parkplatz ankamen stand mein Moped noch genauso da wie ich es stehen gelassen hatte und Peter fragt mich noch ob ich noch etwas brächte oder ob er mir noch etwas helfen könnte :)


Es war 22:15 und mitten in der Nacht als ich mein Navi wieder anmachte und mich auf den Weg zurück nach Ballina machte.... nach wenigen Kilometern fahrt war ich dann auch endlich wieder raus aus Groß Britannien und glücklich wieder in der Republik zu sein! Um halb eins kam ich dann endlich zuhause in Ballina an... Lauren Johns Freundin schaute noch Fernsehen als ich ankam... Ich erzählte ihr von meinem tollen Wochenende und von den vielen Leuten die mich dieses Wochenende doch immer wieder auf die Beine brachten und ging danach schlafen...
Durch den Bank Holliday hatte ich am Montag frei und konnte mich den ganzen Tag lang ausruhen!


So das wars dann auch von mir! Es war ein echt absolut verrücktes Wochenende und es gibt noch viele kleine Dinge über die ich noch schreiben müsste aber ich denke dann würde das hier zu lang werden!
Aber ich möchte mich in erster Linie mal bei allen bedanken die mir dieses Wochenende geholfen haben und möchte allen Lesern sagen das genau das die Erlebnisse sind in denen man merkt das es doch etwas gibt was irgendwo und irgendwann und doch irgendwie immer auf einen aufpasst! Und in solchen Situationen heißt es halt einfach mal Zähne zusammenbeißen und weitergehen einfach weitergehen, es kann ja nur gut ausgehen!
So und jetzt is Schluss für heute!

Macht euch keine Sorgen um mich mir geht’s besser als je zuvor!

Genau das muss ich noch raus lassen... ich habe nicht die beste Orientierung aber so schlimm hab ich mich noch nie verlaufen... Na ja aber so was muss ja auch mal passieren!

Also heute besondere grüße an alle Leute da draußen die anderen Helfen!! ;-)
Stück davon

euer Peter


ach genau hier sind noch die restlichen Bilder von der Tour

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