Dienstag, 22. Februar 2011

Bericht 44 Chaos in Italien

(9.12.-13.12.2010)

Also wo bin ich gerade? Mitten in Udine/Italien... und was is bei mir so los? Nichts! Mir fehlt mein Moped, dass etwa 60km weit weg von mir ist und ich warte auf den Zug nach Österreich!

Zug? Ja ihr habt richtig gehört! Zug!... Ich hab lange überlegt, ob ich wirklich damit fahrn soll... Aber der Entschluss ist gefasst ich fahr damit...

Und jetzt zurück zu meiner Geschichte!
Nachdem ich am 9.12 um 0 Uhr Barcelona mit der Fähre verlassen hatte, konnte das „Abenteuer“ endlich weiter gehen! Über Nacht war die See ziemlich ruhig wodurch ich fast 6 oder 7 Stunden schlafen konnte, bis ich durch herum rutschende Stühle geweckt wurde! Von da an hatten wir einen „ziemlich“ turbulenten Seegang, was viele auf der Fähre dazu brachte nicht wie gewohnt das essen zu verdauen :D! Der Seegang jedoch machte mir keine größeren Schwierigkeiten, ich hatte nur die Sorge wenn ich nach mehreren Stunden, des auf und abs auf dem Schiff, wieder auf mein Moped steigen würde, ob ich gleich gut fahren könne. Da ich ziemlich unter Zeitdruck stand, tippte ich während der restlichen Überfahrt, den Artikel für das Meier Magazin und sortierte die Bilder dafür, damit ich es in Livorno in die Heimat schicken konnte. Ich hätte die Bilder schon in Barcelona hochgeladen wäre ich mir nicht so sicher gewesen, dass jede Fähre inzwischen über Internet verfügt aber hier kann man mal wieder sehn, wie schnell ich mich täuschen kann!

So kamen wir mit etwa 2 Stunden Verspätung gegen 22 Uhr in Livorno an, es war bereits dunkel und ein ganzes Stück kälter als in Barcelona! Nach einer weiteren Stunde warten bis ich mein Moped abladen konnte war mein erstes Ziel ein Mc. Donalds oder dergleichen zu finden, damit ich meinen frisch getippten Artikel online stellen konnte. Da ich auf dem Weg in die Innenstadt an einer Tankstelle vorbei fuhr, rief ich von dort aus gleich den Schmied an bei dem ich mein Moped unterstellen wollte, um ihm zu sagen, dass ich noch eine Nacht in Livorno verbringen möchte bevor ich die restlichen 300km zu ihm fahren würde, da der Seegang wie ich es erwartetet hatte sich ziemlich auf meine Koordination ausgewirkt hatte, was ich zwar Tagsüber noch verkraftet hätte, mir aber in der Nacht doch ziemlich zu schaffen machte...

Nach dem Telefonat suchte ich gut eine Stunde nach einem Hot Spot in der Stadt, als ich endlich fündig wurde, musste ich feststellen, dass das Mc. Donalds gerade schloss, so konnte ich zwar auf das Internet zugreifen musste aber draußen in der Kälte bleiben! Ich nutzte die Wartezeit des Bilderuploads damit, dass ich mir ein paar Adressen von günstigen Hostels in der nähe herausschrieb...
So konnte ich mich, nach dem alles unter Dach und fach war, gleich zum ersten Hotel aufmachen, doch leider war dieses wie auch die nächsten in denen ich anfragte, voll...
Ich überlegte lange, was ich machen sollte und entschloss mich mehr oder weniger schlechten Gewissens weiter zu Alessandro dem Schmied zu fahren...
Nach kurzer Fahrt machte ich eine kleine Pause in einer Tankstelle, um einen Café zu trinken und mich etwas aufzuwärmen.
Doch als ich mein Moped wieder anschmeißen wollte, rührte sich nichts! Aus irgend einem Grund hatte ich keinen Strom mehr, so Baute ich als erstes meinen Sattel runter um meine Sicherungen zu Checken und stellte fest das zwei davon durchgebrannt waren, der Grund dafür lag wohl darin, dass ein Kabel, welches ich zum demontieren der Kisten, in der Woche zuvor, abschneiden musste einen Kurzschluss verursachte. Ich hatte es zwar provisorisch Isoliert doch die Isolierung hielt der Fahrerei nicht stand!
So isolierte ich das Kabel besser und versuchte in der Tankstelle neue Sicherungen aufzutreiben, was leider vergebens war!
Da ich nicht hundertprozentig wusste wo ich meine Sicherungen in den Kisten verstaut hatte musste ich fast das gesamte Motorrad abladen und suchte draußen in der Kälte nach dem kleinen Schächtelchen! Jetzt denkt ihr euch Sicher, der weiß ja nicht mal wo das Wichtigste in seinen Kisten verstaut ist, ja und in dem Augenblick wusste ich es auch nicht, da ich vor der Abfahrt in Barcelona alles für meine Fußroute nach Österreich vorbereitet hatte und auch durch den Besuch des Fernsehens nicht viel Zeit hatte, alles neu zu Organisieren war das durcheinander größer denn jeh... Nach einiger Zeit fand ich dann doch meine Sicherungen und meine Fahrt konnte nach einer langen Pause weitergehen!

So kam ich sehr erschöpft mit dem Sonnenaufgang in dem Dorf des Schmieds an, musste aber noch ein wenig auf ihn warten...
Als er endlich eintraf war es bereits gegen 10 Uhr, so zeigte er mir die Schmiede und lud mich gegen 12 zum Essen ein, nach dem Essen erklärte er mir, dass er meine Mail, in der ich ihn um einen Platz für mein Moped bat, nicht sehr genau las und es ein Problem für ihn sei, meine Maschine längere Zeit bei ihm stehen zu lassen, doch er mir helfen würde einen Platz zu finden.
Wir überlegten lange um einen geeigneten Platz zu finden und schafften für die BMW im Außenbereich seiner Schmiede ein kleines Eck in dem sie Sicher stehen konnte, und Angst hatte ich hier wirklich nicht, da sie unter den Folien so gut verpackt war, dass niemand darauf kommen würde, dass hier ein Moped stehen würde.
Da ich mir vorgenommen hatte an diesem Abend möglichst noch in Österreich anzukommen bat ich ihn, mich doch an den nächsten Autobahnrastplatz zu fahren (OK ich geb zu hätte er mich gefragt ob ich bei ihm noch eine Nacht schlafen hätte wollen, hätte ich nicht nein gesagt!) Aber egal ich wollte ja keine Zeit verlieren!

Und so konnte am 11.12.2010 um 15 Uhr meine Reise zu Fuß weitergehen, doch ganz genau auf was ich mich da eingelassen hatte konnte ich noch nicht ahnen, etwas verunsichert wartete ich also mit einem kleinen Schild in der Autobahnauffahrt und war in Gedanken schon fast in Österreich!
Nach gut einer oder zwei Stunden hielt auch schon eine Dame die mir anbot mich ein Stück mitzunehmen und da sie mir ziemlich nett schien willigte ich ein.
Doch als wir auf der Autobahn waren erklärte sie mir, dass wir nicht mehr an einem Rastplatz vorbeikommen würden und sie mich am Flughafen in der nächsten Stadt absetzen würde!
So stand ich mit meinem Schild an der Autobahnauffahrt am Flughafen...
Als es langsam dunkel wurde, und nach gut 4 oder 5 Stunden Niemand anhielt, beschloss ich einen besseren Platz zu suchen oder mir zumindest einmal einen Schlafplatz für die Nacht zu organisieren...
So lief ich los, durch ein paar Dörfer, bis ich in einer kleinen Stadt ankam. Auf dem Weg stellte ich fest, dass ich viel zu viel Gepäck bei mir hatte und auch das Problem mit meinen Füßen, welches ich schon seit Alicante hatte, mir eine sehr beschwerliche Reise machte!
In der Stadt fragte ich ein paar Passanten nach einem Hotel, 5 davon liefen vor mir weg und 3 schickten mich irgendwo hin...
Als ich dann endlich auf mehr oder weniger eigene Faust ein Hotel gefunden hatte, stand ich dort vor verschlossenen Türen, das Hotel hatte Urlaub! So ging die Suche weiter, es wurde immer später und ich bekam langsam zurück was ich die letzten Tage meinem Körper abverlangt hatte, ich fing an zu schwanken und mein Kreislauf machte mir sehr zu schaffen! So konnte ich kaum 300Meter laufen ohne eine Pause zu machen! Es war einfach eine total beschissene Situation, es war sau kalt, niemand wollte mir Helfen und ich hatte ständig das Gefühl gleich auf die Straße zu knallen und dort zu erfrieren...
Nach einiger Zeit im Ungewissen half mir doch ein Fußgänger weiter und brachte mich zu einem 4 Sterne Hotel... Da mir aus meiner Sicht nichts anderes mehr übrig blieb, nahm ich mir dort für gut 40 Euro ein Zimmer und konnte um 12 Uhr schlafen gehen! Da ich hier Internet hatte konnte ich meinen Eltern Bescheid geben, dass es mir gut gehe und konnte den Weg vom Flughafen hier her nachvollziehen welcher auf der direkten Route mindestens 12km sein musste...
Am nächsten Morgen nahm ich mir vor einen Rastplatz an der Autobahn zu finden... so lief ich die Autobahn entlang fand aber nichts... bei der nächsten Einfahrt war ziemlich viel Verkehr weshalb ich hoffte hier etwas Glück zu haben und so stellte ich mich dort wieder für etwa 4 oder 5 Stunden an die Einfahrt, doch niemand wollte mich mitnehmen...
So lief ich weiter der Autobahn entlang quer über Felder, über eine Bahnstrecke und einen Fluss, um auf halben weg zu merken, dass ich den Silbernen Katzenkopf „Anhänger“ verloren hatte, welchen mir mein Lehrmeister bei meiner Abreise angesteckt hatte... so ging der Weg Querfeldein zurück... Da der Anhänger nicht besonders groß war und ich meine Spuren auch nicht immer genau erkennen konnte gab ich schnell die Hoffnung auf ihn zu finden, doch hörte ich nicht auf zu Suchen... Und siehe da, nach einem langen Rückweg sah ich die Silberne Anstecknadel im Gras liegen...
Wirklich Glücklich konnte also der Weg wieder „zurück“ gehen... wobei ich dieses mal bei der Überquerung des Flusses welchen ich hier nur bei einem Wehr überschreiten konnte, fast ins Wasser stürzte, Glück im Unglück konnte ich mich doch noch fangen und schrammte mir nur Leicht mein Bein auf und so ging es weiter, Querfeldein, bis ich in der nächsten Stadt ankam. Da hier ein Supermarkt sogar am Sonntag geöffnet hatte, konnte ich mir hier etwas zu Essen kaufen und mir endlich eine Karte von Norditalien organisieren...
Auf der Karte konnte ich den nächsten Rastplatz erst in 30 km ausfindig machen, inzwischen war es bereits dunkel geworden, meine Füße schmerzten und ich wusste nicht mehr was ich machen sollte...
Doch da viel mir ein, dass mir Alessandro erzählt hatte, dass ich es bestimmt einfacher wird sobald ich mal in Udine sei. So suchte ich die Stadt auf der Karte und stellte fest, dass die Bahnstrecke die ich vor kurzer Zeit überquerte direkt dort hinführte!
So machte ich mich auf den etwa 7 km langen Fußmarsch zum nächsten Bahnhof und stieg dort mit einem ziemlich schlechten Gewissen in den Zug...
In Udine angekommen hatte ich das selbe Problem wie am Vorabend, es gab keine günstige Herberge und die Menschen wollten einfach nicht mit mir reden, ich weiß auch nicht was ich falsch mache! So checkte ich dort noch mal in einem etwas günstigeren Hotel ein.

Als ich meine Schuhe auszog konnte ich erst mal sehen woher der Schmerz kam, meine Füße waren völlig wund gelaufen!
Vielleicht sollte ich euch erst mal erklären, was mit meinen Füßen los ist bevor ich weitererzähle!
Also was genau das Problem ist, kann ich euch leider nicht sagen, aber ich habe das Problem, wie ich bereits geschrieben hatte, seit Alicante. Das ganze hatte damit angefangen, dass das erste paar Schuhe das ich auf der Reise dabei hatte mir dort zu eng wurde! In Alicante kam dann noch dazu das ich plötzlich ziemlich viel an den Füßen schwitzte und sie selbst nach einem normalen Arbeitstag wund gelaufen waren... In Asturien verbesserte es sich wieder und ich dachte, dass es nur an den Arbeitsschuhen und dem heißen Wetter in Alicante lag... Doch wie es den Anschein hat ist es leider nicht so, wenn es so weiter geht werde ich mir in Österreich neue Schuhe kaufen und darauf hoffen das sich die Lage wieder bessert!
Na ja also genug gejammert!

Am nächsten Morgen also am Montag/Heute Verlies ich das Hotel ziemlich früh, da ich auf der Karte sah, dass hier an der Autobahn ein Rastplatz sein müsste... nach einem langen und inzwischen richtig beschwerlichen Fußmarsch kam ich an der Autobahn an, fand aber keinen Rastplatz nur eine stillgelegte Tankstelle vor einer weiteren Autobahnauffahrt, dort hielt ich mein Schild mit der Aufschrift Austria/Österreich für über 8 Stunden dem Verkehr entgegen... Doch niemand hielt, ich kassierte nur viele lachende Gesichter oder einige Autofahrer, die sich einen Scherz daraus machten und kurz hielten und dann weiterfuhren... Oder sogar einige die direkt auf mich zuhielten und mich umfahren wollten...
Da ich ich den ganzen Tag überlegt hatte, was ich machen sollte falls mich heute niemand mitnimmt, traf ich den Entschluss am Abend zurück zum Bahnhof zu laufen und dort ein Ticket in Richtung Österreich zu lösen da ich dort auf eine bessere Lage hoffe!
So, und nun bin ich hier... der Weg zurück von der Autobahn war ziemlich lang und ich hinke inzwischen fast nur noch!
Doch jetzt habe ich gleich 8 Stunden im Zug um mich auszuruhen, dennoch habe ich ein sehr schlechtes gewissen! Doch aus meiner Sicht kann ich im Moment nichts besseres mit dem bisschen Geld, das ich noch habe, anstellen. Als mich in den Zug zu setzen und früh genug in Ybbsitz auf der Schmiedeweihnacht anzukommen!

So und das wars dann auch schon wieder von mir!
Jetzt wisst ihr ja was bei mir los ist... vielleicht hat der ein oder andere ja nen kleinen Tipp für mich etwas anders oder besser zu machen, ich bin langsam am Ende mit meinem Latein!
Doch bin ich ziemlich zuversichtlich in Österreich mehr Glück zu haben, da man dort meine Zunftklamotten kennen sollte und mich die Leute hoffentlich nicht wie hier als total Aussätzigen ansehen!

Also liebe Grüße an Euch
Stück davon
Euer Peter

P.S.
Ich will ja auch nicht jammern! Wie Maxi mein ältester Freund immer zu mir sagt „Peter du hast dein Ticket für deine Reise gekauft, also musst da jetzt auch durch!“
Und wenn ich ehrlich bin macht es mir auch einen riesigen Spaß! Nur manchmal ist es schon sehr anstrengend!

Ach genau... wenn wir schon mal dabei sind, habt ihr schon mal nen Bahnhof gesehn auf dem das Klo um 21 Uhr zu macht? Komische Welt!


Sonntag, 20. Februar 2011

Bericht 43 Die letzten Tage in Barcelona

(6.12-9.12.2010)

Da Guillermina, am Sonntag, immer noch nicht zurück war, und ich mir mit Benjamin noch ein wenig die Stadt ansehen wollte, was wir durch den Überfall letzte Woche ja nicht geschafft hatten, ließen wir die BMW alleine im Hausgang zurück und machten uns auf den Weg zur Sagrada Famlilia, hier konnte sich Benjamin wirklich als Stadtführer Beweisen, zum einen weil er schon mal hier war, und zum anderen weil er erstaunlicherweise genau wusste welche U-Bahn wir zu nehmen hatten...
Die Kirche welche voraussichtlich, 2026 ihre Vollendung finden soll, hatte mich schon weit vor Barcelona interessiert... und nach unserer Stadttour vor 2 Wochen, freute ich mich um so mehr auf diese Kirche, da ich mir hier großartige Arbeiten erhofte... Doch wie mir am Tag zuvor, Xirau, und Benjamin auf dem Weg hier her erzählt hatten... gibt es in der Kirche welche ihre Baukosten größtenteils durch Japanische Touristen finanziert keine wirklich guten Schmiedearbeiten...
Und so wurden meine Erwartungen schon zuvor schon etwas getrübt, wobei sich dort alles nur bestätigte... So konzentrierte sich unser Interesse eher auf die Steinarbeiten, welche sehr weit ins Detail gehen, doch im großen und ganzen eher Prunk ausgelegt sind.
Da sich jeder von euch, der sich für die Bailica minor interessiert, alles Wissen, welches ich darüber habe bei Wikipedia selbst heraussuchen kann will ich euch hier nicht weiter damit nerven und lieber die Bilder anhängen die meiner Meinung nach mehr als 1000 Worte sagen.



Am Abend ging es wieder zurück in die Schmiede. Entgegen meiner Hoffnung war Guia noch immer nicht zu Hause und so machte ich mir ziemliche Gedanken ob dass mit dem Besuch von ZDF Neo klappen würde... Und überlegte schon an einem Notfallplan...
Ich unterhielt mich auch mit Benjamin darüber, dem ich erklärte, dass ich aller spätestens, am Donnerstag zurück in ihre Wohnung müsse, da ich an diesem Tag die Stadt verlassen würde und ich ja meine Habseligkeit bei ihr deponiert hatte, und da ich die Fähre einige Tage zuvor gebucht, hatte gab es für mich auch kein zurück mehr...
Da der Akku meines Netbooks streikte und ich diesen für Montag brauchte... gingen Benjamin und ich raus ins Pakistani Viertel wo ich mir ein meiner Meinung nach, völlig überteuertes Ladegerät für den kleinen Organisierte...

Am Montag verblödelte ich ein wenig die Zeit in der Schmiede und schrieb den Blog... Bis am Abend, glücklicherweiße Guia eintraf... Mit der Laune, die ich von ihr erwartet hatte...
So wusste sie schon vor ihrem Eintreffen, dass das Motorrad im Hausgang stand, ich verstehe zwar bis Heute nicht wie sie es wissen konnte, da wir es ja alle paar Stunden auf ihrem Handy versuchten, aber nun gut dem war Eben so...
Und so konnte ich die BMW erst mal aus dem Hausgang schieben, wobei sie ordentlich Benzin verlor, Ich weiß zwar nicht warum plötzlich, so ein Schwall Benzin aus dem Luftfilterkasten schoss... aber mein Benzinhahn war auch geöffnet und irgend ein Anwohner wird sich wohl einen Scherz mit der Maschine erlaubt haben... Nein, so locker wie ich das geschrieben habe ließ es mich das nicht, das irgendwer unbefugt an dem Moped herumgedoktert hatte, aber mir half in dieser Situation einfach nichts außer ruhig zu bleiben, was würde es mir bringen mit Guia jetzt zu streiten... So wischte Benjamin für mich das Benzin im Gang zusammen und da Guia mir verbot die BMW so in ihr Atelier zu schieben, kümmerte ich mich draußen alleine um die Maschine...
Ihr könnt euch sicher daran erinnern wie ich im letzten Bericht davon erzählt habe, als wir die Koffer draußen abgebaut haben... Ja und jetzt war ich noch alleine... allerdings konnte ich das Moped so hinstellen, das ich zwischen der Hauswand und Moped arbeiten konnte... und die Passanten nicht direkt an mein Werkzeug rann kamen... Die Teile welche ich abgebaut hatte, befreite ich vom Benzin und legte sie ins Atelier, da ich Angst hatte, dass sie mir draußen geklaut werden... Nach etwa 15 Minuten kam Guia wieder und wurde ziemlich laut, weil ich jetzt die Teile in ihr Atelier legte, dass ja keine Werkstatt sei...

Ich entgegnete ihr, dass mir ja nichts anderes übrig bleiben würde und ich auch lieber etwas anderes machen würde als hier meine BMW auseinander zuschrauben und dass wenn ich jetzt nicht Diskutieren müsse, ich in 30 Minuten damit fertig wäre und wir dann darüber reden könnten... Glücklicherweise sah sie dies ein und kam erst 10 Minuten später wieder als die Maschine vom Benzin befreit, bereits in ihrem Atelier stand... Dort ging das Geschrei dann weiter, da der Hausgang nun nach Benzin roch... So wischte ich zuerst den Gang durch und schraubte die Teile wieder an die Maschine...
Nachdem ich noch zwei mal den Hausgang durch gewischt hatte, hoffte ich darauf, dass danach wieder etwas Ruhe einkehren würde, allerdings hatte ich schon das Gefühl, dass es mit dem putzen nicht getan war...
So kam Guia noch einmal wieder und die Diskussion ging weiter... Wobei es anfangs noch darum ging, warum ich mein Motorrad in den Hausgang gestellt hatte und und sich aufheitzte, dass ich sie Angeblich zwegs der rund 200Euro die ich vom ZDF bekommen würde angelogen hatte, wobei ich ihr zwei Tage zuvor davon erzählt hatte... Nachdem sie mich wiederholt als Lügner bezeichnet hatte, lief bei mir das Fass über... Ich nahm bisher bei allem die Schuld auf mich, doch lies ich mich nicht als Lügner bezeichnen.
Womit sie anscheinend nicht gerechnet hatte, war, dass ich auch mal mein Maul aufmachte und ihr meine Meinung sagte... Was ihr natürlich gar nicht mehr passte, bis sie mich schlußendlich raus werfen wollte...
Da ich schon nach einer Woche bei ihr mit dem Gedanken gespielt hatte zu gehen, und mich eigentlich nur der Vertrag mit dem Fernsehen hier hielt... Diskutierte ich mit ihr gar nicht mehr lange rum und erklärte ihr, dass ich nichts mehr sage und wenn sie mich in Ruhe lassen würde ich in einer Stunde meine Koffer gepackt hätte und weg sei. Da sie weiter mit mir diskutieren wollte sagte ich zu ihr, dass ich dazu nichts mehr sagen würde und ich jetzt meine Koffer packen müsse, da es schon spät sei und ich schließlich noch einen Schlafplatz für die Nacht finden müsse...

Ja und wie es so oft in einem Streit ist, beruhigen sich beide Seiten Glücklicherweise wieder so kam Guia nach kurzen Zeit zurück zu mir, und meinte, dass wir die paar Tage jetzt auch noch miteinander aushalten würden... So entschuldigten wir uns gegenseitig beieinander und besprachen in aller Ruhe den Morgigen Tag und die anstehende TV Aufnahme, Guillermina wollte während der Dreharbeiten, das Probestück anfertigen, welches sie in einer Woche in Sizilien auf einem Schmiedetreffen schmieden wollte... Worüber ich ziemlich froh war, da es ein wirklich cooles Stück war, und vor allem richtig schön um es der Öffentlichkeit zu zeigen. Ich schätzte ihre Arbeiten und ihr Engagement für die Schmiedeszene sehr, und auch wenn es zwischen mir und ihr persönlich immer wieder haperte, war ich froh sie mit dieser Arbeit im Deutschen Fernsehen präsentieren zu dürfen...

Am nächsten Morgen kamen dann um 8 Uhr Morgens die drei vom zweiten und der Dreh konnte beginnen...
Als erstes machten wir ein paar aufnahmen vor der Schmiede und Filmten dann die selbige von innen... doch als wir das Projekt beginnen wollten kam ein Student von Guia, welchen sie betreuen musste... So musste ich mit Benjamin für die Filmaufnahmen etwas improvisieren und wir zeigten wie man eine Diamanttorsion anfertigt, es war an sich keine schlechte Arbeit... doch 100 Prozentig war ich nicht damit zufrieden und ich hätte lieber Guias Projekt gezeigt als diese im Verhältnis doch etwas mickrige Schmiedearbeit...
Na ja aber dass alles könnt ihr euch voraussichtlich am 9.April selbst auf ZDF Neo anschauen und beurteilen...(den genauen Termin werde ich hier noch bekanntgeben...)
Die nächsten 3 Tage mit dem Filmteam waren richtig cool... Es war schon lustig auf Schritt und Tritt von einer Kamera verfolgt zu werden... Und vor allem war es mal wieder schee sich mit Deutschen zu unterhalten... :D
Am Mittwoch machten wir die Dreharbeiten bei Xirau... wo ich zwischen den Dreharbeiten mein Moped zu einer Werkstatt schaffte um den hinteren Reifen zu wechseln... Nach den Dreharbeiten dort, verabschiedete ich mich noch ausgiebig bei Miquel, welcher auch auf meinen Koffern unterschrieben hatte, und seiner Familie...
So Verlies ich diesen ganz Stolz mit der Einladung, dass ich dieses Jahr im September mit ihm, an der Schmiedeweltmeisterschaft in Stia teilnehmen dürfte. Und machte mich auf den Weg zurück nach Barcelona...
Am Donnerstag ging auch der 3. Drehtag mit ein paar richtig lustigen Aufnahmen zu Ende, und für mich auch die Zeit in Barcelona...
Am Ende der Filmaufnahmen signierten mir auch noch die 3 vom Zweiten meine Kisten und ich verließ an diesem Abend mit ihnen, ohne eine Signatur von Guiamina, die Werkstatt in Barcelona!
Und machte mich auf den Weg zum Hafen...
So verließ ich gegen 24 Uhr Spanien und Barcelona und muss rückblickend sagen, dass ich nicht glaube, dass Guiallermina eine schlechte Frau ist, ich denke nur, dass Sie und ich einfach nicht miteinander klar kommen und es einfach viel zu viele Missverständnisse gab die einen Gemeinsamen Weg in der Schmiede ermöglichten... Ich denke, dass wir einfach aus zwei viel zu Unterschiedlichen Welten kommen und wir deshalb völlig verschiedene Ansichten der Dinge haben... Außerdem muss ich noch dazu sagen, dass sie mir wie ihr ja schon wisst, in einigen Misslichen Situationen, hier in Spanien, weitergeholfen hatte, obwohl ich sie zu dieser Zeit nur über das Internet und vom Telefonieren her kannte...
Und so möchte euch alle bitten dem ganzen mit einer offenen Meinung entgegen zu treten und wenn ihr mal in Barcelona unterwegs sein solltet besucht sie doch einfach mal auf einen Café ich bin mir sicher, dass ihr gut bei ihr aufgenommen seit! Und vor allem fragt sie doch mal nach dem „Guillermina Barcelona Blacksmith Tourist Guide“, die Karte auf der sie die „besten“ Schmiedearbeiten der Stadt markiert hat, ist echt ein absolutes muss für jeden Schmied oder Schmiedeinteresierten und das wäre echt schade wenn ihr euch das entgehen lasst...

Und wenn ihr wollt könnt ihr euch noch ein Lied anhören, welches mich ziemlich stark an die Zeit in Barcelona zurück erinnert... Aber wie gesagt nichts böses dabei denken, es war einfach eine Verrückte Zeit!
http://www.youtube.com/watch?v=dhcGNN9r1D4

So das war dann auch mein letzter Bericht aus der verrückten Großstadt, hoffe er hat euch gefalln!
Liebe Grüße an euch...
Stück davon
Euer Peter

Und zum Schluss noch zwei Fotoalben für euch

Einmal die Bilder, die Xiraus Tochter bei den Dreharbeiten gemacht hat








und hier noch meine letzten Bilder aus der Stadt


Freitag, 18. Februar 2011

Bericht 42 Noch mehr ärger, in Barcelona

(29.11-5.12.2010)

So „gelassen“ wie die Stimmung nach dem Einbruch war, blieb sie nicht... so hatte ich diese Woche mehrere Diskussionen mit Guillermina auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte...
Na ja egal... Am Anfang der Woche gingen wir uns mehr oder weniger aus dem Weg, um den Konflikt zu meiden...
So verging auch diese Zeit und die Stimmung lockerte sich nach einer Aussprache mit Guia wieder ein wenig!
Gegen Mitte der Woche waren Guia, Benjamin und ich bei einem Marokkaner zum essen eingeladen, der laut der beiden einer der besten Köche in Barcelona war! Doch leider konnte ich das essen nicht so sehr genießen wie ich es wollte, da es mir bereits beim einkaufen gewaltig den Appetit verschlagen hatte! Was daran lag, dass der Marokkanische Metzger bei dem wir das Fleisch kauften, vor mir, Schafsköpfe teilte deren Schwarze Augen sich mir bis zum Heutigen Tag ins Gedächtnis brannten...
Und so konnte ich an diesem Abend nicht wirklich viel Fleisch essen, was übrigens nicht vom Schaf war! Alles in allem war es ein ziemlich lustiger Abend die Stimmung war ausgelassen und bei Guia und mir schien sich auch wieder alles eingerenkt zu haben es schien sogar als ob wir uns mal richtig gut verstehen würden!

Da ich am nächsten Tag ziemliche Probleme mit dem Magen hatte ruhte ich mich aus und Guia versorgte mich mit Suppe! Alles in allem schien zum ersten mal alles geklärt und ich fühlte mich das erste mal hier in Barcelona richtig wohl!


Am Samstag Morgen ging's dann wieder zu Xirau, dort machte ich als erstes die Messing Rose fertig und experimentierte, wie es mir Miquel gezeigt hatte, noch ein wenig mit dem Plasmaschneider herum... Bis ich damit anfing eine Aufhängung für ein Glas anzufertigen....
...Zum Mittagessen war ich dieses mal bei der Familie eingeladen, das essen war große Klasse doch gab es dazu eine etwas komische Frucht oder ein Gemüse, welches ich in meinem Leben noch nie gesehen hatte... Auch der Geschmack war reichlich komisch und ungewohnt, wobei ich aber sagen muss, dass es nicht schlecht war, nur eben anders ;-) (Sobald ich es schaffe schreibe ich Miquels Tochter mal eine Mail und frage sie was es war, damit ich es hier ergänzen kann...)
Direkt nach dem Essen fuhren wir gemeinsam ein Tor besichtigen von welchem wir schon bei meinen letzten Besuchen gesprochen hatten...
Zurück in der Werkstatt ging es dann auch schon fast wieder weiter, gemeinsam luden wir noch Werkzeug auf den LKW und machten uns dann auf den Weg in eine Nachbarstadt in welcher wir ein Firmenschild über einem Geschäft in der Fußgängerzone montierten...
An sich war die Arbeit recht locker, nur der Weg bis zur Baustelle war ziemlich weit! So mussten wir das Werkzeug einen gefühlten Kilometer vom Auto bis zu dem Laden tragen, doch unterhielt ich mich auf dem Weg gut mit dem Werkstattmeister von Xirau... welchem ich erklärte, dass ich kein besonders guter Schmied sei und ich ja gerade dabei bin alles zu lernen, doch dieser entgegnete mir gleich, dass selbst ein guter Schmied Probleme hat, aus Messing einfache Dinge zu schmieden, und ich gleich an meinem ersten Tag, an dem ich mit dem Material arbeitet, eine Rose daraus zauberte... Es machte mich schon ein wenig stolz von ihm, der ein wirklich guter Schmied war, so ein Lob zu bekommen...
So half ich also dabei das Schild zu montieren, auch dies klappte wunderbar, obwohl ich die Sprache nicht verstand und so kamen wir gegen Abend wieder in der Werkstatt an!
Dort fragte mich Xirau, ob ich an diesem Abend noch etwas vor hätte, da er mir gern noch etwas zeigen würde... Und da ich mir natürlich nichts vorgenommen hatte saßen wir keine 10 Minuten später im Auto um zu der Skulptur zu fahren, deren „Enthüllung“ ich einige Tage zuvor verpasst hatte...
Nach einer guten Stunde fahrt kamen wir am Kreisverkehr an auf dem die Skulptur steht, noch nie zuvor hatte ich eine solche Art der Metallverarbeitung gesehen und verstand jetzt auch warum mich Xirau unbedingt hier her bringen wollte...
So stolperte ich einige male Sprachlos um die Verkehrsinsel herum und versuchte einige Bilder von der doch ziemlich großen Figur zu machen, bis wir gemeinsam weiter in eine Ausstellung des Künstlers fuhren...
Dort waren weitere Skulpturen ausgestellt, die in der selben Technik angefertigt waren...
Wobei ich für mich nicht wirklich ausmachen konnte welches die beste Arbeit in der Ausstellung war, da alle absolut genial waren!
Doch eine „kleine“ Lieblingsskulptur aus Edelstahldrähten hatte ich dann doch gefunden, welche mir nicht mehr aus dem Kopf ging, doch diese könnt ihr euch auf den Bildern selbst heraussuchen ;-)
Als wir wieder bei Xirau angekommen waren unterhielten wir uns noch lange über den Besuch des Fernsehteams, der in ein paar Tagen anstand und versuchten zu klären was wir dafür vorführen sollten... Da ich wie so oft einfach zu groß dachte überließ ich dem doch um einiges Erfahreneren Miquel die Entscheidung und machte mich auf den Weg zurück nach Barcelona....

Doch wie ihrs ja schon von mir kennt, es kann ja net immer alles glatt laufen...
So kam ich zwar unbeschadet in Barcelona an und wollte dort mein Moped zurück ins Atelier schieben doch, Guillermina war nicht mehr zu Hause...
So klingelte ich unten in der Schmiede, wo mir Benjamin die Tür aufmachte. Er erklärte mir, dass Guillermina wieder zu ihrer Familie gefahren sei und er nicht wisse wann sie wieder zurück in die Stadt kommen würde... Da mein Moped noch vor der Tür stand fragte ich ihn ob er mir den Schlüssel für die Wohnung geben würde, damit ich es rein fahren könne, doch nicht wie am Wochenende zuvor hatte Benjamin den Schlüssel für die Wohnung. Und so stand mein Moped erst mal draußen...
So versuchte ich ein paar mal zu klingeln und zu klopfen doch wie Benjamin schon gesagt hatte war niemand zu Hause, so versuchten wir Guia auf ihrem Handy zu erreichen, doch leider war auch das vergebens!
Da ich wusste, das meine Maschine draußen vor der Tür nicht lange stehen bleiben konnte pendelte ich die erste Stunde immer zwischen Schmiede und Motorrad und überlegte mit Benjamin was wir aus dieser Situation am besten machen könnten...
Benjamin, der der Meinung war, einfach meine Koffer runterzuschrauben um das Motorrad in den Flur des Mehrfamilienhauses zu schieben überredete mich nach gut 2 Stunden doch, so gingen wir gemeinsam vor die Türe und fingen an die Koffer ab zuschrauben...
Doch draußen war von gemeinsam Arbeiten keine Rede mehr... so musste sich Benjamin darum kümmern die Verschiedensten Passanten von uns fern zu halten, wobei einer dabei war, der eine Schlägerei mit uns anzuzetteln wollte, doch Benjamin lenkte ihn gut ab und passte auf, dass uns das Werkzeug während dieser Aktion nicht geklaut wurde... Ich muss wirklich sagen, ein total be**** Moment...
Als mein Bordwerkzeug wieder auf dem Moped verstaut war und ich die Maschine abgeschlossen hatte, hoben wir gemeinsam die Kisten von der BMW und brachten sie runter in die Schmiede...
Danach holten wir das Moped, welches gerade so in den Hausgang ging und den Mietern ein wenig Platz vom Treppenaufgang weg nahm! Was in unseren Augen allerdings noch annehmbar war!
Doch hatte ich jetzt schon ein mulmiges Gefühl, was Guia dazu sagen würde wenn sie wieder zurück kommen würde....
In der Hoffnung, dass diese am nächsten Tag zurück sei machte ich mich im Vorraum der Schmiede auf dem Sofa breit und unterhielt mich noch mal mit dem Fernsehteam über den Ablauf ihres Besuchs in Barcelona...
Bis ich letztendlich nach einem langen Gespräch, mit einem alten Freund aus Deutschland, einschlief!

So und das wars dann auch schon wieder von mir
Stück davon
Euer Peter


Und wie gewohnt gibts hier noch die Diaschau